Tag der offenen Tür: Acura Kliniken zeigen ihre neuen Räume / Chefärzte simulieren Eingriffe
Riesiger Andrang herrschte am Tag der Offenen Tür in den Acura Kliniken Albstadt. Das Zentrum für Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie und Geriatrie präsentierte sein Haus samt dem neuen Bettentrakt der Öffentlichkeit.
Albstadt-Truchtelfingen. Die Verantwortlichen hatten keine Mühen gescheut, um den Besuchern ein attraktives Programm zu bieten. Absoluter Renner und Anziehungspunkte waren die simulierten Operationen am Kunstknochen: Die beiden Chefärzte Ulrich Bläsi und Stefan Welte demonstrierten anschaulich, wie ein künstliches Gelenk eingesetzt wird.
Das Publikum war dabei durchaus heterogen. Da waren die Wissenden, die schon selbst ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk eingesetzt bekomnen haben, aber auch die "Bedrohten", denen womöglich eine solche Operation bevorsteht, und natürlich die Neugierigen, denen wie den anderen ein Schauer über den Rücken lief angesichts der doch etwas martialisch wirkenden Werkzeuge wie Hammer, Meißel und Bohrmaschine. Beiden Ärzten gelang es jedoch, während der laufenden "Operation" durch exakte Erläuterungen und vor allem durch die Beantwortung der vielen Fragen Ängste und Vorbehalte zu nehmen. Allerdings, betonte Welte, bleibe immer ein Restrisiko.
Auch die Fachvorträge der Chefärzte über die Funktion eines künstlichen Hüft- und Kniegelenkes sowie die Bandscheibenoperation, die Ausführungen von Oberarzt Siegfried Buss zu Schmerz und Anästhesie und Oberarzt Felix Kischkos Erläuterungen zu den häufigsten Operationen am Fuß lockten zahlreiche Zuhörer an. Das Programm der Führungen durch das Gebäude umfasste die zahlreichen, auf den neuesten Stand gebrachten Therapieräume, das Bewegungsbad und die zweckmäßig eingerichtete Lehrküche. Dort erfuhren erstaunte Genießer, wie viel Zucker in verschiedenen Lebensmitteln steckt. Zentrale Anlaufstelle waren jedoch die neuen Räume, angefangen bei den Patientenzimmern, die standardmäßig mit Telefon und einem großen Flachbildschirm fürs Fernsehen ausgerüstet sind. Hinzu kommt ein freier WLAN-Empfang, in Krankenhäusern auch heute noch eine Seltenheit.
Ganz auf dem modernsten Stand ist die IMC (Intermediate Care), eine Station, die zwischen der Normalpflege und der Intensivstation angesiedelt ist. Insgesamt acht Betten werden ab Ende des Monats dort zur Verfügung stehen.
Die Stunde der Wahrheit am Arthroskopieturm
Verschiedene Informationsmöglichkeiten durch das Rote Kreuz, die Deutsche Rheumaliga und ein Sanitätshaus rundeten das Angebot ab. Nicht fehlen durfte das Angebot für Kinder. Sie konnten ihren Hand- oder Fußabdruck in Gips gießen lassen.
Großen Spaß bereitete der Arthroskopieturm, wenngleich es nicht einfach war, mit Hilfe einer Abbildung auf einem Monitor ein Bonbon mit einer Zange aus einer Schachtel zu fischen: Streng genommen konnte man ansatzweise eine Arthroskopie nachahmen und erfahren, dass den Ärzten im Ernstfall höchste Präzision, ja Kunstfertigkeit abverlangt wird. Bei einer anderen Übung wurde richtiges Verhalten in Notfallsituationen trainiert und gezeigt, wie wichtig – und eigentlich gar nicht so schwer – Erste Hilfe ist.
Nicht zu Unrecht hatte Oberbürgermeister Klaus Konzelmann in seiner Eröffnungsansprache Medizin zum Anfassen versprochen. Und auch damit lag er richtig: "Die Acura Kliniken bilden einen ganz wichtigen Bestandteil der medizinischen Versorgung in Albstadt und des Umlandes, auch im Hinblick auf die dadurch vorhandenen Arbeitsplätze."
Sehr zufrieden zeigte sich der erst seit einer Woche tätige Klinik-Geschäftsführer Chris Behrens zum einen mit der Resonanz des Angebots bei der Bevölkerung, zum anderen aber mit dem Konzept der Kliniken. Die Verbindung von Akut- und Notfallmedizin, Rehazentrum und Zentrum für Geriatrie garantiere, dass der Arzt zum Patient, und nicht der Patient zum Arzt komme: Diese Vernetzung von normalem Krankenhausaufenthalt und anschließender Reha-Maßnahme sei im Land durchaus rar.
