Foto: Fischer/Eyrich

Mit der Neuauflage des "Auschmettinger Sommers" geht Ortsjubiläum in zweite Runde. Sonne erst am Sonntag.

Albstadt-Onstmettingen - Mit ihrem "2. Auschmettinger Sommer" haben Onstmettingens Vereine den 950. Geburtstag des Orts gefeiert – allerdings war wenigstens am Samstagabend von Sommer nicht viel zu spüren: Es nieselte, und wer sich warm anzog, war gut beraten.

Der Festfreude der Onstmettinger tat dies jedoch keinen Abbruch. In den Bierzelten und Pavillons auf dem Hof vor Raichberghalle und Schillerschule saßen sie geschützt, Essen und Getränke gab es reichlich, und das Unterhaltungsangebot konnte sich sehen – oder richtiger: hören – lassen.

Den Auftakt machte am Samstagabend nach der offiziellen Eröffnung des "Auschmettinger Sommers" durch Ortsvorsteher und Schirmherr Siegfried Schott die "MVO-Jukebox" – sie spielte flotte, fröhliche, swingender Blasmusik, und während sie spielte, ließ allmählich der Regen nach, und der Platz vor der Bühne füllte sich mit Zuhörern.

Auf den Bigband-Sound folgte Rock, der erste Auftritt der heimischen Band "Rack To The Boots", die ein fulminantes und gefeiertes Debüt hinlegte: Andreas Wütz und Lisa Nell an der Front, Jörg Herre, Martin Maute, Matthias Blaich, Marco Herre, und Christian Preiß – zeitweise unterstützt von Alexander Albert am Saxophon, Christian Wolf an der Posaune und Michael Kretz an der Trompete – verliehen den Cover-Songs ihre eigene Note, und die kam an: Melissa Etheridges "Like The Way I Do", Robert Teppers "There’s No Easy Way Out", Stevie Wonders "Superstition" und viele andere Ohrwürmer aus der Abteilung "selten gespielte Perlen". Lisa Nell, die erst im Januar zur Band gestoßen ist, harmonierte ausgezeichnet mit Frontmann Andy Wütz, und der rockige Gitarrensound, die Schlagzeuggewitter und nicht zuletzt die Lichteffekte taten ein Übriges, das Publikum trotz eher kühler Temperaturen in Fahrt und Stimmung zu bringen.

Der Sonntag wurde dann doch noch etwas sommerlich – der Regen hörte auf, und die Quecksilbersäule stieg. Jetzt standen die Vereine in der Pflicht: Den ökumenischen Gottesdienst auf dem Festgelände begleitete der Liederkranz; die "Volksmusik Talgang Nord", die volkstümliche Besetzung des Musikvereins, spielte zum Frühschop-pen auf. Der TVO richtete einen Stundenlauf aus, der RMSCO hatte eine Oldtimerausstellung aufgeboten und präsentierte unter dem Motto "Legenden der Rennstrecke" Rennwagen, Motorräder und sogar ein selbst zusammengeschraubtes Renngokart aus den 60er Jahren.

Das musikalische Nachmittagsprogramm bestritten gemeinsam die Kindergärten, der Kinderchor des Liederkranzes, das MVO-Jugendorchester und der Feuerwehrchor. Den Anfang machten die drei Onstmettinger Kindergärten mit einer kleinen Gesangs- und Schauspieldarbietung. Dirigiert von ihren Erzieherinnen sangen die Kinder "Wir wohnen gerne in Onstmettingen" und zählten dann – singend, versteht sich – alles auf, was ihren Heimatort einzigartig macht, vom Wagenbau bis zu den Wanderwegen. Der Kinderchor des Liederkranzes holte anschließend mit vielen Liedern die Sonne aus der Reserve, und der Feuerwehrchor stellte die – gesungene – Behauptung auf "Die Männer von der Feuerwehr, die haben Temperament" und erbrachte dann in vier weiteren Liedern den Beweis. Den Schlusspunkt setzte der Nachwuchs des MVO; zwischendurch brachten Eugen Conzelmann und Norbert Maute das Publikum auf Schwäbisch zum Lachen.

Übrigens war der "Auschmettinger Sommer" weder der erste noch der letzte Streich im Rahmen der Onstmettinger Jubiläumsfeierlichkeiten: Im Zuge der Überlegungen, wie man die urkundliche Ersterwähnung "Ansmutingens" am 1. März 1064 angemessen würdigen könnte, waren, wie Siegfried Schott berichtet, so viele Ideen und Initiativen zusammen gekommen, dass unversehens drei Jubiläumsveranstaltungen auf dem Programm standen: der Festabend des Arbeitskreises Waagen und Gewichte im Mai, der "Auschmettinger Sommer" und noch ein weiteres Jubiläumsfest im November, bei dem es ganz dezidiert um Onstmettingens 950-jährige Geschichte gehen soll.