Erbauliches und Dekoratives beim Herbstbazar der katholischen Gemeindengemeindden

Von Vera Bender

Albstadt-Tailfingen. Schöner könnte ein Sonntag kaum sein – zumal wenn die katholischen Kirchengemeinden in Tailfingen und Truchtelfingen ihren alljährlichen Herbstbazar in der Zollern-Alb-Halle veranstalten.

Schon zur Messfeier mit Dekan Anton Bock am Morgen war die Halle gut gefüllt. Der Kinderchor und der Truchtelfinger Posaunenchor gestalteten den ansprechenden Gottesdienst mit. Und der Besucheransturm riss auch den restlichen Tag über kaum ab.

Schon die Jüngsten kommen gerne zum traditionellen Herbstbazar, wie ein Vorfall vor der Halle zeigt: Dort protestierte ein trauriges Mädchen, es wolle noch nicht nach Hause. Doch nicht nur die Besucher – auch die ehrenamtlichen Helfer sind zahlreich: "Unser Herbstbazar ist eine Möglichkeit der Begegnung für viele Familien und hat eine ganz wichtige Dimension", so Dekan Anton Bock. "Wir sind nicht nur im alltäglichen Gemeindeleben präsent. Es gibt viel Bewährtes, das immer noch und immer wieder gerne angenommen wird, aber auch Neues."

Neu war in diesem Jahr das Bogenschießen: Als Robin Hood präsentierten sich Tenor Klaus Marcks und Bass Heldemar Paul vom Kirchenchor – in entsprechender Kleidung. "Wir wollten etwas anbieten, das uns selbst Spaß macht und an die eigene Kindheit erinnert", erläuterte Heldemar Paul die Idee. Und tatsächlich konnten es viele Jungs und Männer kaum erwarten, den Bogen zu spannen und den Pfeil auf die Zielscheibe abzuschießen. Längst bewährt haben sich der Flohmarkt und die Tombola. Letztere wartete mit mehr als 1600 Preisen auf, die schnell in die Hände der glücklichen Gewinner wanderten. Leer ging niemand nach Hause: Alle nahmen geistliche Erbauung und viele nette Begegnungen und Gespräche mit, und zum anderen lockten Stände mit Selbstgebasteltem und Selbstgemachtem.

Wer Marmelade mag, hatte die Qual der Wahl, so viele unterschiedliche Sorten wurden angeboten. Darf es Lavendelzucker oder eine Kuchenmischung im Glas sein? Vielleicht eine duftende Waffel, frisch zubereitet von den Ministranten? Oder liebevolle Holzarbeiten?

Schon allein der Büchertisch von Amnesty International bot so viele Lektüren unterschiedlichster Art, dass viele dort länger verweilten. Mittagstisch und Kuchenbuffet brachten die leibliche Stärkung. Und schließlich gab es von den Pumps bis zum dicken Wintermantel unzählige gebrauchte Kleidungsstücke und Schuhe.

Auch die vielen sozialen Projekte der katholischen Kirchengemeinden wurden bedacht: Ob nun ökumenische Projekte, "Nafajeevan", die Unterstützung der Einrichtung für hörgeschädigte Kinder in Indien oder die Hilfe für Menschen in Brasilien, denen jegliche Zukunftsperspektive fehlt: Die Katholiken setzen sich tatkräftig für viele Hilfsprojekte ein und werben um Unterstützung.

Die erhielten sie am Sonntag nicht nur durch viele Kuchenspenden, sondern auch durch die musikalische Umrahmung der Veranstaltung, die das Salonorchester und die Stadtkapelle Tailfingen übernahmen.