Darf man den anfassen? "Robotino" ist kein Lebewesen – aber man könnte es fast meinen. Foto: Schwarzwälder-Bote

"Sachgeschichten live" bot die Hochschule am Samstag den Besuchern ihres "Maus-Tags"

Von Beatrix Müller

Albstadt-Ebingen. Wer kennt sie nicht, die "Sendung mit der Maus" und ihre berühmten "Lach- und Sachgeschichten". An der Hochschule Albstadt-Sigmaringen bekamen Kinder zwischen sieben und 14 Jahren am Samstag gerade solche "Sachgeschichten live" geboten.

Die Maus lud an die Hochschule ein – und immerhin 80 Kinder folgten mit ihren Eltern der Einladung in die spannende Welt der Technik, Informatik und "Life-Sciences". Teilweise waren sie von weit her gekommen, aus Konstanz, Freiburg und sogar aus Offenburg, und bereuten es offensichtlich nicht: "Tolle Ideen zum Selbermachen" und "Wir hatten viel Spaß hier" stand am Ende im Gästebuch zu lesen. Womit der Probelauf als geglückt betrachtet werden darf und die Initiative von Michael Löffler, der zur Bewerbung bei den "Maus-Machern" angeregt hatte, als echter Erfolg.

Deren Juroren legen bei der Auswahl ihrer Partner ganz großen Wert darauf, dass es "spannend" zugeht. Das konnte ihnen die Hochschule garantieren. Beispiele: die Herstellung von Koffer-und Schlüsselanhänger, die selbst kreiert werden können, mit dem 3D-Drucker, der Bau einer Rakete, die danach mittels Sensor auf dem Parkplatz gezündet wurde, in die Luft ging und am Fallschirm wieder zurückkam, oder die Chemieexperimente von Ziade Heilani und Zauberer Charles Tchouboun. Die stellten chemische Säfte her, verwandelten Himbeer- in Apfel- und diesen in Blaubeersaft. Spektakulär war auch, wie sie Wasser zum Sprudeln brachten – nicht mit Hitze, sondern mit Trockeneis.

Nächste Station: der Lego-Mindstorm Workshop, in dem ein Modellauto selbstständig einer schwarzen Linie folgte – ein Farbsensor macht es möglich. Ein anderes "selbstfahrendes Auto" war sogar imstande, Hindernisse zu erkennen und ihnen auszuweichen. NAO, der Android-Roboter, kann aus dem Liegen aufstehen, sitzen und sogar singen und tanzen. Nur klettern kann er nicht; dafür ist er nämlich zu schwer.

Beim Maschinenbau zum Anfassen konnten die Besucher von einem Computer ihre Muskelkraft messen lassen. Ein erst kürzlich angeschaffter 3-D-Scanner ist in der Lage, ein Gesicht aus Styrodur zu fräsen – bis er das auch mit Holz und Aluminium kann, dürfte eine Frage der Zeit sein. Diese Technik soll dazu genutzt werden, passgenaue medizinische Implantate zu schaffen, beispielsweise einen Backenknochen. Spaß machten auch das Farbenratequiz und der Besuch bei Mini-Roboter "Robotino".