Otto Dix in einem Selbstbildnis von 1948 als Kriegsgefangener. Foto: Galerie Foto: Schwarzwälder-Bote

Galerie Albstadt eröffnet mit "Krieg und Passion" eine weitere Gedenkausstellung

Albstadt-Ebingen. Mit einer weiteren Ausstellung zum Werk von Otto Dix beschließt die Galerie Albstadt das Gedenken an die zwei Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Vor zwei Wochen ging die Ausstellung "Goya – Dix" zu Ende; am Samstag, 24. Januar, wird die neue Ausstellung "Otto Dix: Krieg und Passion" eröffnet und am Sonntag, 25. Januar, im Rahmen einer Kuratorenführung vorgestellt, die um 15 Uhr beginnt.

Das Fronterlebnis im Ersten Weltkrieg machte den Krieg zu einem der zentralen Bildthemen im Werk von Dix. Zu den Beständen der Galerie zählen neben dem Kriegsnotizbuch von 1915/16 ein umfangreiches Konvolut von Zeichnungen, in denen Dix die bizarre Physiognomie der von Granattrichtern und Schützengräben entstellten Landschaft skizziert, und Gouachen aus den Jahren 1917 und 1918 wie "Leuchtkugel" und "Abendsonne (Ypern)", die aus konservatorischen Gründen außerhalb von Albstadt nicht mehr gezeigt werden können.

1924 entstand das große Mappenwerk "Der Krieg" (1924) mit 50 Radierungen. Die Sammlung Walther Groz in der Galerie Albstadt enthält zahlreiche Vorzeichnungen und Probedrucke zu dieser Kriegsmappe, die bis zum 19. April gezeigt werden, um danach wieder für längere Zeit im lichtgeschützten Depot zu verschwinden.

Das Schlusskapitel der Ausstellung bilden Dix’ Bilder der Passion. 1934 entstanden mehrere Silberstiftzeichnungen von der Kreuztragung auf Schloss Randegg. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, Dix war 1945 zum Volkssturm eingezogen und von den Franzosen in Colmar interniert worden, entstanden die Passionspastelle, die zu den wichtigsten Arbeit des späten Dix gerechnet werden.

Parallel dazu zeigt die Ausstellung "Krieg zeichnen" künstlerische Reaktionen auf den Krieg auf der anderen Seite der Front: Werke von Gus Bofa und seinen Freunden aus dem Pariser "Salon de l’Araignée" sowie mehr als 40 Zinkografien des Belgiers Frans Masereel, auf denen er im Schweizer Exil den Krieg und die Berichterstattung über ihn kritisch kommentierte.

Hinzu kommen Werke zeitgenössischer Graphic-Novel-Zeichner wie Jacques Tardi, Joe Sacco oder Peter Eickmeyer – auch sie sind Teil der Dix-Rezeption.