Stadt Albstadt prüft derzeit Entwürfe für den Hochschulneubau in der Gartenstraße. Foto: Eyrich

Stadt Albstadt und Amt für Vermögen und Bau in Tübingen haben über Finanzierung des Neubaus Einigung erzielt.

Albstadt-Ebingen - Wäre es nach der Hochschule Albstadt-Sigmaringen gegangen, dann hätte sie bereits 2017 ihr neues zusätzliches Domizil in der Ebinger Gartenstraße 7 bezogen. Aber so schnell mahlen die behördlichen Mühlen halt nicht. Zumal, wenn es um viel Geld geht.

Immerhin, man ist weiter als vor Jahresfrist. Die Stadt Albstadt und das Amt für Vermögen und Bau in Tübingen haben über die Finanzierung des Neubaus eine Einigung erzielt, im August 2016 wurde ein öffentlicher Wettbewerb um Planung und schlüsselfertige Erstellung eines neuen Büro- und Seminargebäudes ausgeschrieben, an dem sich rund 30 Planungsbüros beteiligten. Diese musste einschlägige Erfahrungen mit Planung und schlüsselfertigem Bau vergleichbarer Gebäude nach- und Referenzen vorweisen können; aus denen, welche dazu imstande waren, wurde ein Handvoll Bewerber ausgesiebt und um Konzepte, Pläne, Kostenvoranschläge und Listen mit Firmennamen ersucht – die Stadt will wissen, welche Statiker, Baufirmen und Handwerker mit im Boot sitzen. Mittlerweile haben alle ihre Unterlagen eingereicht; derzeit prüft eine interne Jury die Vorschläge und wählt aus.

Was braucht die Hochschule, was wünscht die Stadt? Die Sanierung des einstigen Fabrikgebäudes Haux wird sich noch bis 2021 hinziehen; in der Zwischenzeit benötigt die Hochschule ein Ausweichquartier, wenn sie nicht ihre Studenten stapeln will. 2400 Quadratmeter Nutzfläche und rund 70 Arbeitsplätze beträgt der Bedarf, der in die Planungsvorgaben der Stadt eingegangen ist; diese 2400 Quadratmeter sollen auf drei Geschosse verteilt werden.

Die alten Kastanien dürfen stehenbleiben

Das neue Hochschulgebäude grenzt westlich ans Amtsgericht Albstadt, östlich an Talgangbahn und Villa Haux, südlich ans Studentenwohnheim auf dem einstigen Rehfuss-&-Stocker-Gelände; seine Schauseite wird zur Straße blicken, für die dem Wohnheim zugewandte Rückseite schwebt Udo Hollauer eine Hofsituation vor. Was dann noch an Platz übrig bleibt, könnte für sechs bis zehn Stellplätze ausreichen; die beiden alten Kastanien sollen stehen bleiben.

So sieht der Wunschzettel aus – was sich erfüllen lässt und für wie viel Geld, das muss die Prüfung der Entwürfe zeigen. Die Stadt, der das neue Haus gehören wird, muss einen siebenstelligen Betrag finanzieren; zieht man von diesem die Mietzahlungen ab, die das Land bis 2021 leisten wird, soll eine Nettoinvestition in Höhe von zwei Millionen Euro übrig bleiben. So sieht es zumindest die Vereinbarung zwischen den Albstädtern und dem Amt für Vermögen und Bau vor.

Ob diese den Realitäten standhält, bleibt allerdings abzuwarten. Die Prüfung der Entwürfe soll möglichst noch im Januar abgeschlossen sein; danach werden die städtischen Juroren klüger sein und entweder zur zügigen "freihändigen Vergabe" des Projekts schreiten – oder dem Land mitteilen, dass man die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat und die gewünschte Lösung zum veranschlagten Preis nicht zu haben ist.

Im erstgenannten Fall könnten die Bauarbeiten im Frühsommer beginnen und Dozenten und Studenten ein Jahr später einziehen. Im zweiten Fall müssten Stadt und Land in neue Verhandlungen eintreten – und die könnten sich abermals hinziehen.