Weg mit der Schranke, her mit den Autos – das Bild zeigt (von links) Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Baubürgermeister Udo Hollauer, Kerstin Götz, Bauamtschef Bernd-Michael Abt und Betriebsamtsleiter Andreas Bodmer. Foto: Kistner

Endlich reicht der Wendekreis: Ebinger Parkhaus am Bahnhof kann wieder von Poststraße aus angefahren werden.

Albstadt-Ebingen - Das Ebinger Parkhaus am Bahnhof kann seit Montag wieder von der Poststraße aus angefahren werden, und zwar aus beiden Richtungen: Die neue Zufahrt an der Westseite ist fertig und für den Verkehr freigegeben.

Drei Parkhäuser hatte Ebingen einst, eines in der Stellestraße, eines am Hallenbad und eines am Bahnhof. Zwei davon, die in der Stellestraße und am Hallenbad, hat buchstäblich der Rost weggefressen; man sollte annehmen, dass sich in den Zufahrten des noch verbliebenen Parkhaus am Bahnhof die Autos stauen. Das ist aber nicht der Fall; das Parkhaus am Bahnhof war nie voll ausgelastet, und das gab den Planern im Technischen Rathaus natürlich zu denken. Wieso war dieses Parkhaus so unattraktiv?

Ein Grund, und vermutlich der wichtigste, dürfte die Zugangssituation gewesen sein: Die eine Zufahrt musste man erst mal finden; sie führte – und führt – von der Gartenstraße über den Parkplatz der einstigen Haux-Fabrik zum Ostportal, und die andere, wichtigere auf der Südseite des Parkhauses war spätestens seit der Einführung des Begegnungsverkehrs in der Poststraße ein Ärgernis. Die Rampe war steil; zudem hätte, wer aus Richtung Osten, also von der Unteren Vorstadt her das Parkhaus anfuhr, den Wendekreis eines Dreirads gebraucht, um ohne Umstände hineinzukommen. Er hatte mithin die Wahl, entweder so weit auszuholen, dass er auf die Gegenfahrbahn geriet, oder geradeaus weiterzufahren und am Kreisverkehr Bahnhofstraße eine 180-Grad-Kehre zu fahren. Die Autofahrer waren offensichtlich für keine dieser beiden Varianten zu begeistern, und so blieben die Kapazitäten des Parkhauses – 555 Parkplätze – wenigstens teilweise ungenutzt. Das ist jetzt vorbei. Seit gestern kann die neue Westzufahrt des Parkhauses am Bahnhof benutzt werden, und die ist so angelegt, dass der Autofahrer, der von Osten naht, über eine Einschleifung zum Portal gelangt – weder Fahrer noch Fahrzeug wird Unmögliches abverlangt.

Die alte Zufahrt hat ausgedient; die Rostspuren am vormaligen oberen Rampenende lassen erkennen, dass dieses Parkhaus zwar nicht so marode ist wie die beiden abgerissenen waren, dass aber auch hier der Zahn der Zeit und vor allem der des Streusalzes und des gefrorenen Sickerwassers genagt haben.

Für eine Sanierung ist es diesmal noch nicht zu spät

Immerhin, anders als in den anderen beiden Fällen ist es hier nicht zu spät für eine Sanierung. Die soll nächstes Jahr über die Bühne gehen, in der warmen Jahreszeit, denn die Oberflächen-Spezialbeschichtung, die den Beton und dessen Stahlarmierung künftig schützen soll, kann nicht bei weniger als 15 Grad Celsius aufgebracht werden. Geplant ist, Ebene nach Ebene zu sanieren, und zwar immer Parkplätze und Fahrspur im Wechsel – das Parkhaus soll während der Sanierung weiter genutzt werden; zu keiner Zeit sollen weniger als 100 Parkplätze ausfallen. In den beiden untersten Geschossen wird nicht nur beschichtet, sondern der angegriffene Beton "reprofiliert", das heißt bis zur obersten Bewehrungsebene wassergestrahlt. Sollte sich erweisen, dass die Stahlarmierung schadhaft ist, muss auch sie saniert werden.

Das sind die grundlegenden Arbeitsschritte – hinzu kommen Details wie das neue Farbleitkonzept, das dem der Tiefgarage Bürgerturm nachempfunden ist, und die neue E-Tankstelle. Noch nicht geklärt ist, ob die Parkplätze von derzeit 2,40 auf 2,60 Meter verbreitert und sogenannte Parkteppiche verlegt werden sollen. Der Luxus der größeren Breite ginge schließlich zu Lasten der Quantität – breitere Parkplätze bedeuten weniger Parkplätze. Man wird sehen, wie weit die Stadt den Limousinen- und SUV-Fahrern entgegenkommen mag.