BETRIFFT: Ortsumfahrung Lautlingen

"Natur geht uns alle an", sagte der Oberbürgermeister beim Schäferfest. Doch wo bleibt die Natur in Lautlingen? Die geplante Umgehungsstraße benötigt 19 Hektar, das geplante Industriegebiet Hirnau weitere 18 Hektar: Das sind 37 Hektar, 57 Fußballfelder, 740 Hausbauplätze. An Ausgleichsmaßnahmen für die Straße werden drei Hektar benötigt, insgesamt werden der Landwirtschaft also 40 Hektar entzogen. Obwohl es eine Alternative, den Tunnel, gibt, halten Politiker und Regierungspräsidium Tübingen an der Straßenvariante fest – aus unserer Sicht nur, weil es die einfachste und für die Stadt billigste Möglichkeit für die Erschließung des Industriegebietes ist. Am Infoabend waren – auf Fragen nach den Unterhaltskosten der Straße – diese unbekannt, aber günstiger als beim Tunnel, ebenso bei den Baukosten, die noch steigen könnten. Bürger an der Straße werden entlastet, neubelastete Bürger gibt es Dank einer Pauschale in der Berechnung nicht. Aus Gesprächen mit Vertretern des RP erfuhren wir, dass das geologische Gutachten noch nicht in die Straßenplanung eingearbeitet ist und die Ausgleichsmaßnahmen auf einem Plan von 2006 beruhen. Viele davon sind nicht umsetzbar, das Gutachten rät dringend von der geplanten Trasse ab und empfiehlt während der Bauzeit gar zusätzliche Behelfsstraßen, da auf dem Baugrund nicht gefahren werden darf – das alles wird wohl zu einer kompletten Neuplanung führen, die wohl genauso lange dauert und ähnlich viel kostet wie der Tunnel. Deshalb sollten wir alle – Befürworter, Gegner und politische Vertreter – an einem Strang ziehen und gemeinsam für den Tunnel kämpfen, denn "Natur geht uns alle an".

Martin Alber, Martin Huber, Karl-Josef Reinauer, Thomas Reinauer, Markus Roth, Bernd Stengel | Albstadt