Mit einem Platzkonzert hat der Musikverein Laufen auf dem Alten Postplatz die Gäste erfreut. Fotos: Raab Foto: Schwarzwälder-Bote

Bibellesen: Doppelereignis mit dem Musikverein Laufen und Marathon-Lesern zum Gedenken an Luther

Mit einem Platzkonzert hat sich der Musikverein Laufen unter dem Motto "Ab in den Urlaub" verabschiedet. Gleichzeitig begann in der evangelischen Kirche ein Bibellesemarathon zum Gedenken an Martin Luther.

Albstadt-Laufen. Ausgerüstet mit nagelneuen grauen Poloshirts präsentierte sich der Musikverein auf dem Alten Postplatz. Kein Wunder, dass bei der bekannten musikalischen Qualität des Ensembles unter Leitung von Charles Nix die aufgestellten Biertischgarnituren nicht ausreichten.

Die gespielten Musikstücke – Märsche, Polka und moderne Weisen – waren ganz nach dem Geschmack der Besucher. Der Auftritt der Jungmusiker zwischen zehn und 14 Jahren zeigte, dass beim Musikverein Laufen gute Nachwuchsarbeit geleistet wird. Der Altersdurchschnitt der Nachwuchstalente wurde allerdings erheblich in die Höhe geschraubt, denn neben den Teens präsentierte sich zum ersten Mal auch der 39-jährige Sven Trauschweizer, der gegenwärtig das Hornspielen erlernt und sein Können unter Beweis stellte. Solidarisch gesellte sich der stellvertretende Vorsitzende Michael Vogele als zweiter Hornist zur Unterstützung des "alten" Lehrlings zum Spiel dazu.

Gleich zu Beginn hatte Pfarrer Thilo Heß die Anwesenden eingeladen, doch auch einmal in der evangelischen Kirche Platz zu nehmen. Dort nämlich startete mit den ersten Lesern Birgitt und Martin Frohme das Projekt "Bibeldauerlesen" zu Ehren und Gedenken an Martin Luther.

Gelesen wurde am Freitag bis Mitternacht. Am Samstag ging es bereits um sechs Uhr in der Frühe los, bis abends um 18 Uhr wechselten sich nahezu 30 gläubige Menschen beim Lesen halb- oder ganzstündlich ab. Schließlich wurden am Sonntag ab 6 Uhr bis zum Gottesdienstbeginn zehn ausgewählte Bibeltexte vorgetragen. Angefangen von der Urgeschichte reichten die Bibelstellen über Abraham und Moses bis ins Neue Testament; vornehmlich Matthäus- und Lukas-Evangelium waren das Thema.

Pfarrer Heß zeigte sich mit dem Verlauf des Lesemarathons durchaus zufrieden, vor allem, weil sich sechs Konfirmanden und die Kinderjungschar beteiligten. Jedoch hätte er sich mehr Leute als Zuhörer gewünscht. Aber für die Einzelnen war das Ganze eine unheimlich positive Erfahrung, dies zeigen auch die Einträge ins Leserheft. Da steht etwa: "Es hat Spaß gemacht, das Bibellesen", oder: "Laut aus der Bibel vorzulesen ist weit eindrücklicher, als wenn das im Stillen geschieht. Es ist fast so, als sei man selbst dabei gewesen, was Lukas berichtet." Die geschaffene Wohnzimmeratmosphäre trug dazu bei, dem Bibellesen etwas Intimes und Meditatives zu verleihen.