Sabine Kappe hat es geschafft und knapp 60 Kilometer in gut 14 Stunden zurückgelegt. Foto: Kappe

Sabine Kappe hält bei erster Albstadt Challenge bis zum Ende durch - und zwar für den guten Zweck.

Albstadt - "Soweit die Füße tragen" lautete das Motto bei der ersten Albstadt-Challenge am Wochenende. Sabine Kappe, Weight-Watchers-Coach aus Albstadt, war eine der insgesamt fast 160 Teilnehmer, die sich auf den Weg gemacht hatten.

Ziel der 37-jährigen aus Laufen war, möglichst lange durchzuhalten, viele Schritte zu sammeln und dafür Geld für den RTL-Spendenmarathon und damit für bedürftige Kinder zu sammeln.

Wie ist es Sabine Kappe ergangen? Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten berichtet sie von einem unvergesslichen Erlebnis. "Das war wirklich eines der krassesten Dinge, die ich jemals getan habe", fasst es die Laufenerin kurz nach dem Albstadt-Challenge-Wochenende zusammen. Eine Atmosphäre wie in einem Bienenstock habe um 5.30 Uhr auf dem Pfeffinger Sportgelände geherrscht, wo sich die Jogger, Walker und Wanderer pünktlich um 6 Uhr auf den Weg gemacht haben. "Ich war voller Adrenalin, und wir erlebten einen wunderschönen Sonnenaufgang und einen unfassbar herrlichen Blick auf ein Nebelfeld vom Böllat aus", beschreibt sie den Beginn der Tour.

Schon nach kurzer Zeit zog sich das Feld deutlich auseinander. Durch Laufen ging es dann den Gräbelesberg hinauf bis nach Hossingen und über die Hossinger Leiter zur ersten Versorgungsstation am Tennisheim Lautlingen. "Dort kam ich nach vier Stunden an. Leider machte sich bereits die erste Blase bemerkbar – nach noch nicht mal ganz 20 Kilometern", erzählt Sabine Kappe.

Nach der Stärkung führte die Tour weiter über Malesfelsen, alte Meßstetter Steige, durch Ebingen und hinauf zum Waldheim. "Gegen 11.30 Uhr hat mich das erste Mal die Motivation verlassen", gesteht die Weight-Watchers-Trainerin. Die Blase am kleinen Zeh schmerzte, sie war inzwischen alleine unterwegs und das Ziel in Pfeffingen schien unendlich weit. "Von jetzt auf gleich hatte ich im Grunde keine Lust mehr", berichtet sie. Doch sie biss die Zähne zusammen, der Aufstieg lief trotz allem gut.

An der Schleicherhütte vorbei gelangte sie nach über 30 Kilometern zur zweiten Versorgungsstation, legte eine längere Rast ein, die Füße hoch – und fasste neuen Mut. Für sie war das erste große Ziel erreicht. "Von dort an wollte ich einfach nur noch schauen, wie weit ich es schaffen kann. Immerhin habe ich mir Ende April den Fuß gebrochen und wusste nicht, wie lange der mitmacht", erklärt Sabine Kappe.

Nach dem Tiefpunkt folgt ein absolutes Hochgefühl

"Mental erlebt man hier ja quasi alle Gefühle, die man haben kann", hat Kappe festgestellt, denn es folgte das "absolute Hochgefühl": Tolles Wetter, ebene Strecke, herrliche Landschaft. "Es war alles so wunderbar, dass mir unvermittelt die Tränen kamen."

Die Getränkestation am Tailfinger Schützenhaus war zügig erreicht, und weiter ging es Richtung Onstmettingen bis zum Zellerhorn. "Zwei Blasen waren bereits aufgegangen und es war 20 Minuten lang eine wahre Tortour, überhaupt zu laufen", schildert Sabine Kappe. Nach 50 Kilometern war dann die letzte Versorgungsstation am Onstmettinger Skilift erreicht. "Hier habe ich nur eine ganz kurze Pause eingelegt. Glücklicherweise hab ich mir von weiteren Teilnehmern ganz viel Motivation holen können, um den letzten Abschnitt in Angriff zu nehmen."

Noch sieben Kilometer: vorbei am Stichwirtshaus und am Zitterhof Richtung Pfeffingen. "Als ich die ersten Häuser sah, habe ich Gänsehaut bekommen", berichtet Sabine Kappe. "Die letzten 20 Minuten lief ich wie ein Uhrwerk."

Um 20.20 Uhr war es nach insgesamt 14 Stunden und 20 Minuten geschafft. "Im Ziel konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten", schildert es die angehende Fachfrau für Ernährungs- und Gewichtsmanagement.

"Noch vor drei Jahren hatte ich 50 Kilo mehr auf den Rippen und habe keine zwei Stockwerke zu Fuß zurück gelegt. Und nun war ich eine von 77 Teilnehmern, die die gesamte Strecke geschafft hatten – wenn man da nicht vor Freude weinen darf, wann dann?"

Info: Spendenaktion

Laut Fitness-Tracker ist Sabine Kappe bei der Albstadt-Challenge 58,5 Kilometer gelaufen: 82 828 Schritte. Diese sollen in bare Münze umgewandelt werden. Für jeden Schritt will die 37-Jährige einen Cent zusammen bekommen. Schon bald wird es Spendenkärtchen bei Weight Watchers Albstadt zu kaufen geben. Jedes Kärtchen kostet fünf Euro und bezahlt somit 500 Schritte. "Der Erlös kommt eins zu eins dem RTL-Spendenmarathon und somit Kindern in Not zugute", erklärt Kappe. Spendenkarten kaufen und somit den guten Zweck unterstützen kann jeder – auch wer nicht Mitglied bei Weight Watchers ist. "Wer meine Aktion finanziell unterstützen möchte, kann jederzeit vor den Treffen in der Unteren Vorstadt 21 in Ebingen vorbei kommen und Spendenkarten kaufen."

 Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.skappe.wwcoach.de oder unter der Telefonnummer 0151/56 04 62 80