Ihr Können stellten auch die Nachwuchsmusiker unter Beweis. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert der Musikkapelle Pfeffingen unter dem neuen Dirigenten Ulrich Münnich

Von Hans Raab

Albstadt-Pfeffingen. Ein außergewöhnliches Motto hatte sich die Musikkapelle Pfeffingen für ihr erstes Konzert unter der Leitung von Ulrich Münnich ausgedacht: Kaffee. Die Zuhörer in der voll besetzten Festhalle warteten denn auch gespannt darauf, wie es wohl musikalisch umgesetzt wird.

Um es vorweg zu nehmen: Sie wurden nicht enttäuscht und lernten während des Konzerts nebenbei den Weg des Kaffees von seinem Ursprungsland Costa Rica bis zum Abnehmer kennen. Anna Schick leitete unterhaltsam durch das Programm und schickte das Publikum zusammen mit der Kaffeebohne "Bonita" auf eine musikalische Weltreise.

Vorab lud Linda Boss zu einem Besuch der irischen Insel ein. Die Jugendkapelle unter der Leitung von Liane Heinzelmann spielte "Irish Dream", ehe die Blockflötengruppe das Menuett "Eins-Zwei-Drei" und den Kanon "Du fängst an, ich bin dran" mehr als gekonnt vortrugen und dabei stürmischen Applaus einheimste, der verdiente Lohn für Marion Diebold und die Kleinsten im Verein.

Jugendkapelle und Blockflötengruppe brachten anschließend das schier Unmögliche zustande, nämlich Rockmusik mit Blasmusik und Blockflöten zu intonieren. Dass das tatsächlich geht, bewiesen die Jungmusiker.

Die Jugendkapelle entführte die Zuhörer mit "Malaguena" nach Spanien und ließen sie mit "Shake, Rattle and Roll" in einem amerikanischen Saloon an einem Würfelspiel teilnehmen. Nun war "Bonita" bereit und in Erwartung großer Abenteuer, umgesetzt durch Jakob de Haans "La Storia".

Bei der "Coffee Serenade" wartet "Bonita" hingerissen auf ihre Reise, während Solistin Xenia Shelhamer den Rhythmus mit einem Löffelchen gegen eine Tasse vorgibt. Wehmütig denkt Bonita an ihr Zuhause und wird bei "El condor pasa" – hier ergänzen die Jugendmusiker die Musikkapelle – ganz sentimental. Danach geht die Reise geht zu einer Rösterei nach Afrika. Dort hört sie ein Konzert der Gruppe Toto mit ihren größten Hits – die Musikkapelle stand ihr in Nichts nach.

In einem Sack landet "Bonita" schließlich in einem Hamburger Kaffeespeicher und hört die Geschichte vom Seeteufel in Form des "Graf-Luckner-Marsches".

Danach besucht "Bonita", verpackt in einer kleinen Tüte, mit einem Touristen ein kleines Wiener Kaffeehaus inmitten von Hamburg und hört dort den "Kaiserwalzer" von Johann Strauß. Und mit dem Touristen kommt "Bonita" schließlich in das Musikantenmuseum in Kusel in der Westpfalz, wo Kees de Vlak seine "Caffee Variations" komponiert hatte.

Danach landet die Kaffeebohne in der Tasche von Felix Ungermann und befindet sich somit mitten in der Pfeffinger Festhalle hüpft bei "Tico-Tico" und dem Xylofon-Solo von Ungermann heimlich mit.

Die musikalische Reise endete mit einer Hommage an Udo Jürgens: "Aber bitte mit Sahne" und mit vielen seiner Hits. Ohne Zugabe durften die Musiker natürlich nicht ihre Plätze verlassen.

Mit dem Stück "Florentiner" verabschiedeten sie sich von einem begeisterten Publikum.