Musikalische Großwildjäger mit Bronze-Strauß: Die neue CD von Hermann Bizer (vorne) und Volker Lässing heißt "Talgangsafari". Foto: Müller

Hermann Bizer und Volker Lässing veröffentlichen CD "Talgangsafari", die Botschaft: Albstadt kann sich hören lassen.

Albstadt - Eine musikalische Liebeserklärung an die Alb und an Albstadt ist die CD "Talgangsafari", die Hermann Bizer und Volker Lässing vor kurzem aufgenommen haben. Die Botschaft ihrer teilweise schwäbisch betexteten Eigenkompositionen: Albstadt kann sich hören lassen.

Bizer und Lässing versuchen auf dieser "Talgangsafari", eine Brücke zwischen der "guten alten Zeit" und dem Hier und Jetzt zu schlagen. Im Lied "Über der Alb" und dem dazu produzierten Video erzählen sie die Geschichte von Ruhm und Niedergang der einstigen Textilhochburgen im Talgang, die bis dato keinen musikalischen Niederschlag gefunden hatte – nicht von ungefähr waren es Bizer und Lässing, die im Juli bei der Preview des SWR-Films "Opas Hemd wird Kult" im Tailfinger Maschenmuseum den passgenauen musikalischen Rahmen boten.

Exotische Geschmacksnoten enthält "Safari in Albstadt" – für die sorgt schon die Lenksche Straußenskulptur in der Oberen Vorstadt: Heiter ironisch lässt das Lied die Umgestaltung der Ebinger Innenstadt Revue passieren. Darüber hinaus vermittelt ein Spaziergang bei der Fohlenweide, auf dem der Traufgänger Nandus, Lamas und vielen anderen Tieren begegnet, Tropengefühle. Im "Talgangblues" kontrastieren Bizer und Lässing die vom Feierabendverkehr verstopfte Talgangmagistrale mit den verwaisten Gleisen der Talgangbahn.

Doch auch die Tradition kommt zu ihrem Recht. Das alemannische Volkslied "Es schneielet, es beielet" ist dem Winter gewidmet, der es auf der Alb bekanntlich in sich hat – Bizer und Lässing trotzen ihm in "Lilli, bring uns noch’n Willi" mit einem wärmenden Obstler. Eine Hommage an den allmählich in Vergessenheit geratenen Tailfinger Heimatdichter Fritz Hipp stellt das Lied "Mei Hoamet" dar – Hipps "Erzählungen und Gedichte" sind längst vergriffen. Um Heimat geht es auch in "Nur ein Name bleibt". Heimat ist für die Schöpfer der "Talgangsafari" die Sympathie zu Menschen, die einem begegnen – und von denen manchmal wirklich nur der Name bleibt.

Ein Malkurs in Italien mit dem Albstädter Grafiker Wolfgang Wiebe hat das Duo Bizer/Lässing vor Jahren zusammengeführt. Den damaligen Arbeitsauftrag, die Farben des Meeres wiederzugeben, setzte der Onstmettinger Lässing musikalisch um: "Il colore del mare", eines von zwei italienischen Stücken, bringt die mediterranen Seiten der Rauen Alb zum Vorschein. Italiener gibt es hier seit langem; schon 1900 kamen die ersten und bauten am Ebinger Schlossfelsenturm, am Tailfinger Rathaus und am Lautlinger Viadukt mit. "Il colore del mare" und "A passeggio sulle nuvole" geben aber auch der jahrhundertealten schwäbischen Sehnsucht nach Italien Ausdruck.

Volker Lässing tritt auf der "Talgangsafari" vor allem als Songschreiber und Sänger in Erscheinung; Hermann Bizer, Sohn des gleichnamigen Tailfinger Heimatbuchautor, spielt Gitarre, Mundharmonika und Querflöte. Produziert hat die CD Ralf Gugel; erhältlich ist sie bei Osiander in Ebingen, im Café Lenau und bei Nathanael Gonser und Bürobedarf Raff in Tailfingen sowie auf der Onstmettinger Poststelle. Bizer und Lässing konzertieren übrigens am Samstag, 24. November, im Café Lenau. Beginn ist um 19 Uhr.