Für eine Konzertlänge wiedervereinigt: der Gospelchor "Open Hearts" und seine Gründerin Jane Walters Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder-Bote

Thomaskirche: "Open Hearts" brillieren

Albstadt-Ebingen. Der Gospelchor der Thomaskirche hat unter der Leitung von Detlev Siber sein Adventskonzert in die Thomaskirche gegeben. Begleitet wurde der Chor von Andreas Bott am E-Bass und Fabian Flad an den Percussions. Als Solistin trat Jane Walters auf.

Ein kurzes Vorspiel der Instrumente, dann schreitet der Chor in den Kirchenraum, singt feierlich unisono "Blessed be the Name of the Lord". Dann wird es fröhlich, fast hüpfend klingt das "Come into His Presence", "The Lord is my Light", jubeln die Frauen, die Männer fallen ein in den Refrain "Praise Him".

Das dritte Lied "God will make a Way" zeigt die typische Form des Gospels im Ruf und Antwort-Schema: Eine einzelne Stimme singt vor, das Ensemble nimmt das Thema auf, Frauen- und Männerchor wechseln sich ab, finden sich am Schluss zusammen. Langsam aus der Tiefe steigt die Melodie auf bei "Lord Hold Me", wird bewegt und und endet mit einem Aufschrei "Never Let Me Go". Inbrünstig und ausdrucksvoll die Bitte "Hear My Prayer", jubelnd das "I Found the Way" und bei "O Holy Night" möchte man sich am liebsten im Sechsachteltakt mitwiegen.

Ausdrucksvoll wie die Mutter Maria

Unauffällig, aber präzise leitet Detlev Siber vom Piano aus den Chor, der wirklich "mit Leib und Seele" singt, zuverlässig begleiten die Instrumente. Jane Walters, die den Chor einst ins Leben gerufen hat, tritt als Solistin auf: In "Breath of Heaven" verkörpert sie die Mutter Maria, zeigt ungemein ausdrucksvoll deren Fragen, Zweifel, Hoffnungen, singt stark in tiefen Lagen, voll und klar in der Höhe. Sie hat einen direkten Draht zu den Menschen im Raum. "Go Tell It On The Mountain", man fühlt sich direkt angesprochen, wenn sie eindringlich auffordert "I Want You To Go", der "Ohrwurm" erscheint in ihrer Interpretation in einer neuen Form. Gemeinsam mit dem Chor singt sie noch "Can You Hear The Angels", aber auch hier singt sie nicht bloß, sie spielt, sie erzählt, sie schreit auf, sie lebt ihren Gesang. Pfarrerin Marlies Haist liest dazu den Lobgesang der Maria, passend zum Lied und Gedicht des engagierten Christen Hanns Dieter Hüsch, bekannt als Kabarettist: "Jesus kommt, alles wird gut", rezitiert sie und schließt mit einem Segen. Als Zugabe liefert der Chor einen waschechten Rock, ehe er mit feierlichem Halleluja den Kirchenraum verlässt. Die Gemeinde klatscht herzlich Beifall für diesen schönen Auftakt zum Advent.