Ein echter Extremsportler: Joey Kelly hielt rund um die Uhr durch. Foto: Kaiser

Benefizlauf: Sabine Kappe aus Laufen joggt bei der 24-Stunden-Challenge von RTL mit. "Ein unglaubliches Erlebnis".

Albstadt-Laufen/-Ebingen - Für Joey Kelly, den Extremsportler und Musiker, war der vergangene Freitag ein langer Tag: 24 Stunden lang trabte er in Köln für einen guten Zweck übers Laufband von RTL. Eine, die ihn dabei unterstützte, war Sabine Kappe aus Laufen.

Schon mehrmals in diesem Jahr hat Sabine Kappe, die als Weight-Watchers-Coach in Ebingen wirkt, für gute Zwecke die Laufschuhe angezogen. Im August legte sie bei der Albstadt-Challenge knapp 60 Kilometer zurück; weitere 44 kamen bei einer Weitwanderung des Schwäbischen Albvereins Laufen nach Sigmaringen dazu. Höhepunkt ihrer karitativen Aktivitäten war jedoch definitiv der gemeinsame Spendenlauf mit Joey Kelly bei der 24-Stunden Challenge von RTL. "Ein unglaubliches Erlebnis", sagt Kappe, "und zwar nicht nur der Lauf selbst, sondern auch das Drumherum – wann ist man schon mal Teil einer Fernsehproduktion?"

Schauplatz der Aktion war das Kölner Verwaltungsgebäude des Fernsehsenders, genauer: die Eingangshalle, in der 21 Laufbänder einen Kreis bildeten. Eines davon war für Joey Kelly reserviert, die 20 anderen hatten Unternehmen und Institutionen bestückt – eines davon waren die "Weight Watchers". Die natürlich gut trainierte Mitarbeiter für die Aktion nominiert hatten, aber keine Extremsportler – jeder Läufer wurde nach einer Stunde abgelöst; nur Joey Kelly joggte rund um die Uhr.

Um Mitternacht hatten sich die Bänder in Bewegung gesetzt; Sabine Kappe war um zwei Uhr nachts an der Reihe, als Dritte in ihrem Weight-Watchers-Team. "Ich hatte wirklich eine Gänsehaut, als ich das Laufband betrat." Als sie es eine Stunde später wieder verließ, standen respektable zehn Kilometer zu Buche. Zufrieden? "Mehr als zufrieden – immerhin war es eine ziemlich ungewohnte Tageszeit fürs Laufen."

Ins Bett ging sie danach trotzdem nicht gleich – nach einer Stunde Dauerlauf fällt man naturgemäß nicht sofort in den Tiefschlaf, die Kälte in der Halle empfand sie, gut aufgewärmt, wie sie war, als durchaus erträglich, und natürlich mochte sie sich das Tele-Brimborium nicht entgehen lassen – zumal die Betreuung keine Wünsche offen ließ.

Waren Promis am Start? Die komplette Besetzung kennt Sabine Kappe nicht, denn irgendwann gegen vier Uhr zog sie sich dann doch ins Hotel zurück und genehmigte sich eine Mütze Schlaf, aber zumindest RTL-Nachrichtenchef Peter Kloeppel, der ebenfalls eine Stunde auf dem Laufband absolvierte, bekam die gelernte Redakteurin zu Gesicht und plauderte ein paar Takte lang mit ihm von Kollegin zu Kollege. Dann musste er weg – wie er beteuerte, wäre er gerne noch länger gelaufen, aber es wartete ein Interview-Termin mit Innenminister Thomas de Maizière auf ihn.

Ein weiterer Höhepunkt war ein Heiratsantrag innerhalb des Teams "Weight Watchers" – am laufenden Band sozusagen. "Wir Kolleginnen waren Zeuginnen" – und am Freitagmittag erfuhr es dann die ganze Nation übers Mittagsmagazin.

Und der finanzielle Ertrag? Die Unterstützer und die vielen weiteren Spenden eingerechnet, lagen nach 30 Stunden Sendung mehr als zehn Millionen Euro in der Spendenkasse. "Eine unglaubliche Summe, und es macht mich sehr stolz, ein Teil davon gewesen zu sein. So etwas erlebt man vielleicht nur ein einziges Mal im Leben."

Der Marathon-Lauf ist das nächste Ziel

Vielleicht – aber bei Sabine Kappe kann man sich noch manches vorstellen. Schmiedet sie Pläne für neue Aktionen? "Ja klar, irgendwas muss ja immer gehen." Als nächste Veranstaltung hat Sabine Kappe den Marathon in Düsseldorf ins Augen gefasst. "Allerdings laufe ich den nicht am Stück, sondern in der Staffel."