86 Lehreranwärter hat das Staatliche Seminar Albstadt verabschiedet – das Bild zeigt einige der angehenden Pädagogen. Foto: Bertrand Foto: Schwarzwälder-Bote

86 Lehreranwärter sind vom Seminar für Didaktik und Lehrerbildung ins Berufsleben verabschiedet worden

Albstadt-Ebingen. 86 Lehreranwärter seines 34. Ausbildungsjahrgangs hat das Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Albstadt in der voll besetzten Ebinger Festhalle verabschiedet. Seit Februar 2014 hatten sie an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen in den Landkreisen Zollernalb, Reutlingen, Tübingen und Sigmaringen unterrichtet und parallel dazu ihre schulpädagogische, fachdidaktische und schulrechtliche Ausbildung am Albstädter Lehrerseminar erhalten. Mit einer Durchschnittsnote von 1,83 haben sie nun die zweitbeste Prüfungsleistung im Land erzielt; 76 von ihnen haben mittlerweile Einstellungsangebote erhalten – teils für den baden-württembergischen Schuldienst, teils aus anderen Bundesländern und von Privat- oder Auslandsschulen. Die Einstellungsquote ist damit so gut wie seit Jahren nicht mehr; laut Einschätzung des Seminars liegt das zum einen daran, dass die Zahl der Gemeinschaftsschulen nach wie vor steigt, zum anderen an der Forcierung der Inklusion und an überdurchschnittlich vielen Pensionierungen.

Seminardirektor Christoph Straub und sein Stellvertreter Martin Schweiger thematisierten in ihrer gemeinsamen Festansprache den Respekt vor dem Kind. "Ich respektiere alle Kinder", habe Astrid Lindgren gesagt und damit Rücksichtnahme auf die kindlichen Bedürfnisse gemeint. Dem Grundsatz, Respekt zu üben, stünden jedoch in der heutigen Zeit Strömungen entgegen, die eher verhinderten, dass die Kinder das bekämen, was sie tatsächlich bräuchten. Was für Strömungen? Eine "moderne Förderwut" und eine Ideologie, die nur "das Exzellente" gelten lasse. Viel wichtiger als solche Förderung seien für Kinder und Jugendliche jedoch liebevolle Zuwendung und die Anerkennung ihres Eigenwerts – dagegen bringe es nichts, sie ständig mit anderen Kindern zu vergleichen.

Den Ausbildern, Mentoren und Schulleitern dankte Christoph Straub für ihren Einsatz. Stellvertretend für die 86 Absolventen hielten die Seminarsprecher zusammen mit einer Musik- Film- und Theatergruppe unterhaltsame Rückschau auf den Vorbereitungsdienst. Das Musikensemble gab unter der Leitung von Karl Anton Schnitzer Einblick sein breit gefächertes Repertoire. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde das Buffet freigegeben.