Bei den Kindern war das Pflanz- und Malfieber ausgebrochen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Nabu: Erstes Blumenwiesenfest erweitert den Horizont

Von Beatrix Müller

Für Betrachter kann die Artenvielfalt einer Blumenwiese gar nicht groß genug sein, sind diese Biotope doch auch ein echter Augenschmaus – für die Tierwelt ein wichtiger Lebensraum. Grund genug für den Naturschutzbund Nabu, ihnen ein Fest zu widmen.

Albstadt-Onstmettingen. Viel Licht in die Geheimnisse des Lebensraums Blumenwiese hat das erste Blumenwiesenfest der Nabu-Ortsgruppe Albstadt in Kooperation mit dem Ökomobil gebracht.

Stattfinden sollte es eigentlich im Hessental, wurde wegen des anhaltenden Regens aber auf die Wendeplatte oberhalb es Friedhofs verlegt. Dort hatten die Aktivisten Pavillons aufgebaut: für "Würstchenbrater Casar" – so ist er den Onstmettingern bekannt –, der neben vegetarischen Leckereinen mit selbst gemachtem Senf und Frikadellen trumpfte. Die Besucher – allesamt überzeugte Naturschützer und -liebhaber, die sich vom Regen nicht abhalten ließen – kamen dennoch voll auf ihre Kosten.

Groß war die Pfanzfreude bei Paul, Tim, Lukas und Nick, als sie in Tetrapacks ihre Sämereien einbrachten. Dann ging es raus auf die Wiese, in die tags zuvor Wege gemäht worden waren, um den Neugierigen aufzuzeigen, wie wichtig es ist, nicht querfeldein über eine blühende Wiese zu laufen. Mit dieser Auflage hatten vor allem Erwachsene und Hundebesitzer Schwierigkeiten – die Kinder hingegen hielten sich vorbildlich daran. Groß war die Freunde bei den Erwachsenen ob der Farbenpracht. Eine ältere Besucherin erzählte sogar, sie sei zweimal die Wege abgelaufen, "weil die Wiese so schön sei". Bei der Führung mit Gerhard Layh öffneten sich pünktlich zum Fest das gefleckte Knabenkraut und Wiesenhyazinten. Außerdem wurden Wiesenpippau, -salbei, und -bockbart, Hornklee, Klappertopf sowie die verschiedensten Wegeriche, Goldhafer und vor allem viele Herbstzeitlose gesichtet. Bei Letzteren, so Layh, werde der klebrige Samen, der an Wildschweinen haften bleibt, verbreitet.

Die Kinder pflückten bunte Blumensträuße, deren Blumen namentlich genannt wurden – im Gedächtnis blieben ihnen Brennessel, Salbei, Hahnenfuß und Rotklee. Den Weichkäfer, den sie fanden, betrachteten sie unter der Lupe von Hannes Schurr im Ökomobil ganz genau, und beim Blick auf die Blumen – ebenfalls unter der Lupe – staunten selbst die Erwachsenen nicht schlecht, als Schurr erklärte, wie raffiniert die Gewächse aufgebaut sind.

Nach der Blumenbestimmung musste selbst Ortsvorsteher Siegfried Schott feststellen, dass sein "Lernkontingent in punkto Pflanzen lange nicht ausgeschöpft" sei.

Abschließend durften die Kinder bei der Vogelbild-Malaktion ihr künstlerisches Können zeigen. Nach dem Hinweis auf das nächste Ereignis am 8. Oktober – dann sollen Apfelsaft gepresst, Stockbrot gebacken und Leckeres aus Kräutern kreiert werden – wartete noch ein musikalischer Höhepunkt auf die Gäste: mit dem Trio "Velvet".