Sicherheit: Polizeichef referiert im Gemeinderat über die Kriminalstatistiken 2016 / Weniger Einbrüche

Die Sicherheitslage in Albstadt hat sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr verbessert; Polizeirevierleiter Thomas Krebs bemühte im Gemeinderat das Wort "Superlative". Einige Kennzahlen lagen so niedrig wie nie seit 1984 – weiter reicht die Statistik nicht zurück.

Albstadt. Die Zahl der Straftaten etwa sank von 1939 im Jahr 2015 auf 1716; Kriminalitäts- und Tatverdächtigenbelastung lagen niedriger als in den beiden anderen Mittelzentren des Kreises, Balingen und Hechingen. Statistisch gesehen ging es in Albstadt 2016 so friedlich zu wie lange nicht. In allen Stadtteilen waren die Zahlen der zur Anzeige gebrachten Straftaten rückläufig – mit einer Ausnahme: Truchtelfingen weist einen Anstieg von 116 auf 122 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr auf; Krebs ließ in diesem Zusammenhang das Wort "Reichsbürger" fallen.

Bei fast allen Delikten vermeldet die Polizei einen Rückgang der Fallzahlen: Die Vermögens– und Fälschungsdelikte sank von 359 auf 344, bei Diebstahl unter erschwerenden Umständen von 131 auf 97. Straftaten gegen das Leben gab es nur eine; im Vorjahr waren es zwei.

Albstadts junge Leute sind anständig

Diebstähle ohne erschwerende Umstände haben sich nach Polizeiangaben 434 ereignet, im Vorjahr waren es 453 gewesen. Erneut wurden 24 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zur Anzeige gebracht. Gestiegen ist lediglich die Zahl der Verstöße gegen "Strafrechtliche Nebengesetze", und zwar von 103 auf 129; die der sonstigen Straftaten fiel von 574 auf 432.

Wer sind die Tatverdächtigen? Auch dazu brachte der Polizeichef eine Statistik, aus der hervorgeht, dass ihre zurückgeht. Insgesamt 905 waren es und davon 744 Erwachsene, 65 Heranwachsende, 77 Jugendliche und 19 Kinder. Zum Vergleich: 2105 waren von 1052 Tatverdächtigen 840 erwachsen, 91 Heranwachsende, 85 jugendlich und 37 Kinder. Fazit: Die jungen Leute sind im Ganzen sehr anständig.

Besser als im vorherigen Jahr steht Albstadt bei der Tatverdächtigenbelastung, dem Anteil der Tatverdächtigen an der Bevölkerung, da. 2016 kamen hochgerechnet 2169 auf 100 000 Einwohner. Im Zollernalbkreis lag die Tatverdächtigenbelastung mit 1949 niedriger – das machen die Dörfer – , im Landesdurchschnitt mit 2476 höher. Gesunken ist auch die Kriminalitätsbelastung – auf 100 000 Einwohner kamen hochgerechnet 3862 Straftaten. Im Zollernalbkreis waren es 3586, im Land 5599. Die Aufklärungsquote sank im Vergleich zu 2015 um 1,1 Prozent auf 65 Prozent.

Auf 32,6 Prozent gestiegen ist der Anteil der Nicht-Deutschen an der Gesamtheit der Tatverdächtigen; dabei schlagen allerdings vor allem die kleinen Eigentums- und Armutsdelikte zu Buch, etwa Ladendiebstähle. Der Anteil der Nicht-Deutschen an "Mord und Totschlag" sowie Sexualdelikten ist laut Krebs unterdurchschnittlich.

Auch die Verkehrsunfallstatistik präsentierte Krebs: 450 Unfälle wurden 2016 in Albstadt gezählt, darunter 93 mit Personenschäden. 91 Personen wurden leicht, 24 schwer verletzt. Ein Unfalltod war zu beklagen; im Vergleich zu 2015 ist die Anzahl der Verkehrsunfälle um 20 zurückgegangen.

Statistisch irrelevant ist ein Phänomen, das die Polizei in jüngster Zeit des öfteren beschäftigte: Die Jugendlichen, die sich in jüngster Zeit auf dem Bürgerturmplatz zusammenrotteten, waren bisweilen laut und halbstark und ein Ärgernis für die Anwohner, ließen sich aber nichts zuschulden kommen. Ihr Andrang scheint mittlerweile verebbt zu sein; der Grund ist ein einfacher: Sowohl die Stadt als auch die Firma Müller bieten nicht länger kostenloses WLAN an.