Stolz auf sein gut besuchtes und unterhaltsames Fest war Horst Zimmermann, der Vorsitzende der Albstädter Donauschwaben. Das kleine Bild zeigt Siegfried Henes, der für alle Gäste "Paprikasch" gekocht hatte. Fotos: Kaul Foto: Schwarzwälder-Bote

Donauschwaben: Tag der offenen Tür soll auch an Flucht und Vertreibung erinnern

Im Rahmen eines Tages der offenen Tür im Truchtelfinger Vereinsheim Zille haben die Donauschwaben Albstadt an Flucht und Vertreibung vor über 70 Jahren erinnert.

Albstadt-Truchtelfingen. Darüber hinaus ließen sie in einer kleinen Ausstellung die über 300-jährige Geschichte der Donauschwaben von den Siedlungsbewegungen des 18. Jahrhunderts bis zu Vertreibung und Deportation nach dem Zweiten Weltkrieg Revue passieren. Die Exponate dokumentierten die gelebte Geschichte in den donauschwäbischen Siedlungsgebieten in der Batschka und im Banat; Thema waren aber auch die Gründung der donauschwäbischen Landsmannschaft in der neuen Heimat und ihr Wirken in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Zu den Ausstellungsstücken zählten unter anderem eine donauschwäbische Hochzeitstracht aus Franzfeld im Banat sowie ein Tuch, auf das folgender Spruch aufgestickt ist: "Erst wenn du in der Fremde bist, siehst Du, wie schön die Heimat ist."

Die Begrüßung der zahlreichen Gäste übernahm Horst Zimmermann – der Vorsitzende der Albstädter Donauschwaben, der selbst noch der Generation der Heimatvertriebenen angehört, wies bei dieser Gelegenheit auf eine besondere Veranstaltung hin: Am 3. Juli ist eine donauschwäbische Jugendtanzgruppe aus Cleveland im US-Bundesstaat Ohio in Albstadt zu Gast und tritt im Vereinsheim Zille auf. Aber auch die Donauschwaben Albstadt können mittlerweile wieder Tanzgruppen vorweisen; sowohl die von Jessica Alischer geleitete Kindertanzgruppe als auch die von Anneliese und Robert Röhrich geführte Trachtentanzgruppe zeigten später am Tag, was sie können, und erhielten dafür spontanen Beifall von ihrem Publikum. Die Chorvereinigung Weilstetten steuerte Volksweisen zum Programm bei, und für das leibliche Wohl der Gäste zeichnete Vereinsmitglied Siegfried Henes verantwortlich, der "Paprikasch", ein Gulasch mit viel Paprika, zubereitet hatte.

Die Albstädter Ortsgruppe der Donauschwaben zählt derzeit 164 Mitglieder. Als ihre wichtigste Aufgabe sieht sie Kultur- und Brauchtumspflege an.