Geburtstag: Rainer Lopau feiert sein 70. Wiegenfest / Der Mann für alle Textilfälle
Albstadt-Ebingen. Seinen Hamburger Akzent pflegt er ebenso wie seine hanseatischen Tugenden. Und doch ist Rainer Lopau nicht nur längst ein Älbler geworden, sondern sogar aus Albstadt nicht mehr wegzudenken. Am heutigen Mittwoch wird der sportliche Rechtsanwalt und Spät-Rentner – unglaublich – 70 Jahre alt.
Erst vor einem Jahr hat Lopau als Geschäftsführer der Fachvereinigung Wirkerei-Strickerei Albstadt aufgehört: nach 35 Jahren, und nur fünf Wochen ist es her, dass er sich nach 30 Jahren aus dem Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit in Balingen verabschiedet hat, deren Vorsitz er als Arbeitgebervertreter im jährlichen Wechsel mit der Arbeitnehmervertreterin tauschte.
Die Grundlagen dafür, dass Lopau geschätzt und geachtet wird, wo immer er tätig war, legte er noch in seiner Heimatstadt Hamburg mit dem Studium der Rechtswissenschaften, das er in München fortsetzte. Noch bevor er Referendar beim Oberlandesgericht Hamburg wurde, wandte Lopau sich ab von den Paragrafen, hin zu den Menschen, und leistete seinen Ersatzdienst bei den Maltesern und dem Roten Kreuz – zwei Jahre, von denen er noch heute immer wieder Spannendes zu berichten weiß.
Nach dem zweiten Staatsexamen zog es ihn in den Südwesten, nach Stuttgart zur Allianz Lebensversicherung. Schon ein Jahr später, 1976, begann Rainer Lopaus Tätigkeit für den Verband der Baden-Württembergischen Textilindustrie in Stuttgart, bekannt als Südwesttextil, die er 1981 beendete und als Geschäftsführer zur Fachvereinigung Wirkerei-Strickerei Albstadt wechselte.
Dass er nebenbei auch als Rechtsanwalt tätig war, seit 1977 bereits im Heimarbeitsausschuss Wäsche und verwandte Erzeugnisse, seit 1982 im Verwaltungs- und Bezirksrat der AOK und von 1991 bis 2006 zudem Dozent für Arbeitsrecht an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, kam Lopau bei seiner Aufgabe zugute, musste er doch die Interessen von zuletzt 55 Unternehmen der Region vertreten und dabei auf diversen Feldern spielen – Recht, Tarifpolitik, Fachliches aus dem Textilbereich, Wirtschafts- und Sozialpolitik – all das spielte in Lopaus Aufgaben hinein. Sieben Jahre bereicherte er außerdem das Kuratorium des Instituts für Textil- und Verfahrenstechnik in Denkendorf und gehört seit 1998 zum Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.
Da nimmt es nicht Wunder, dass er es immer mit dem Motto "KISS" hielt: Keep it small and simple – halte es einfach und überschaubar. Überhaupt: Rainer Lopaus Understatement ist legendär. Stets bescheiden, gelassen und unaufgeregt, nimmt er, der in der Sache durchaus deutliche Worte finden kann, die Dinge mit Humor. Ruhepol in seinem Leben ist seine Frau Christa, mit der er drei Kinder hat. Dass alle zum 70. Geburtstag in Albstadt zusammenkommen, freut den Jubilar ganz besonders.
