Nach langer und zum Teil auch gefährlicher Suche haben sie sich als Freunde fürs Leben gefunden: Die beiden kleinen Mäuse tanzen Hand in Hand vergnügt im Kreis, während im Hintergrund die jüngsten Kita-Kinder musizieren. Fotos: Böhler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder: Die Kita Regenbogen präsentiert ihr Musikprojekt in einer Aufführung

Wie findet man einen Freund? Sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, lohnt sich – so die Moral der Geschichte, welche die Kinder der Kita Regenbogen gemeinsam mit Martinskantor Steffen Mark Schwarz musikalisch aufbereitet haben.

Albstadt-Ebingen. Traurig sitzt die kleine Maus vor ihrem Haus, denn sie ist einsam. Deswegen beschließt sie loszuziehen, um einen Freund zu finden. Unterwegs begegnet sie nacheinander dem Pferd, dem Krokodil, dem Löwen, dem Affen und dem Pfau – aber keiner will ihr Freund sein. Das Pferd schüttelt empört seine Mähne, der Affe verschwindet hektisch auf dem nächsten Baum und der Pfau schlägt lieber selbstverliebt sein Rad. Vom Löwen wird sie nur angebrüllt, das Krokodil schnappt sogar nach ihr.

Die Kinder der Kita Regenbogen haben mit ihren Erzieherinnen und Steffen Mark Schwarz, dem Kantor der Martinskirche, das Kinderbuch "Die kleine Maus sucht einen Freund" von Eri Carle musikalisch aufbereitet. Mit selbst gebastelten Masken und Kostümen sowie Musikinstrumenten setzen die Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren die Geschichte über Sehnsucht, Zurückweisung und Freundschaft erstaunlich professionell um.

Zurückzuführen ist dies zu gleichen Teilen auf das ehrgeizige Engagement von Kantor Schwarz sowie auf die eifrige Mitwirkung des Erzieherinnen-Teams unter ihrer Leiterin Nadine Conzelmann.

"Wir wollten weg vom Gießkannen-Prinzip und einen musikalischen Schwerpunkt für die Kita setzen", erzählt Conzelmann. Für den ist seit September Kantor Steffen Mark Schwarz verantwortlich.

"Meine Arbeit mit den Kindern verstehe ich als Bildungsauftrag", erklärt er. Zunächst habe er den Kindern Musik vorgespielt und sie zum Nachdenken über deren Beschaffenheit angeregt, denn das schule die kognitiven Fähigkeiten. "Schließlich ist innerhalb der vergangenen fünf Wochen mit dieser Aufführung aus den von den Kindern gesammelten Eindrücken ein selbstbestimmter musikalischer Ausdruck entstanden."

Denn im schöpferischen Mittelpunkt des Projekts stehen die Kinder selbst: neben selbst gebastelten Kostümen, Masken und Bühnenkulisse haben sie sich sogar den Liedtext ausgedacht, zu dem Schwarz die Kinder auf dem Klavier begleitet.

Mit einer Begeisterung, die Kindern eigen ist, singen sie den selbst gedichteten Refrain: "Die kleine Maus kommt aus dem Haus, kommt raus aus ihrem Haus." Dem Chor gegenüber sitzt ein ganzes Orchester von Kindern – und musiziert begeistert mit – mit zum Teil selbst gebastelten Instrumenten.

Schließlich ist die Suche der Maus doch noch von Erfolg gekrönt: Die Maus findet ein zweites Mäuschen und die beiden werden Freunde fürs Leben. Gemeinsam schaffen sie es auch, der gefährlichen Brillenschlange zu entkommen.