Mehr als Schachspielen lernen hochbegabte und besonders kreative Kinder in der Hector-Kinderakademie. Fotos: Geiser Foto: Schwarzwälder-Bote

Tag der offenen Tür zum ersten Geburtstag der Hector-Kinderakademie Albstadt / Schüler präsentieren Projekte

Von Sarah Geiser

Albstadt-Ebingen. Die Schalksburgschule bietet der Hector-Kinderakademie seit 1. Februar 2014 Platz. Nun hat die Einrichtung ihr einjähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür für Familien und Angehörige gefeiert und nicht nur zum Zuschauen, sondern auch zum Mitmachen eingeladen.

Hochbegabte, besonders interessierte, motivierte und kreative Kinder angemessen zu fördern – gar nicht so einfach im Rahmen des üblichen Schulunterrichts. Die Hector-Kinderakademie, geleitet von Rektorin Bärbel Göttling-Lebherz und ihrem Team von der Schalksburgschule, nimmt sich solcher Kinder von der ersten bis vierten Klasse der Grundschule an.

45 Mitarbeiter kümmern sich dort um den Nachwuchs, der – neben dem normalen Schulalltag – Kurse an Nachmittagen, Wochenenden und Ferien auf dem parkähnlichen Gelände der Schalksburgschule erlebt. In ganz Baden-Württemberg sind 60 Hector-Kinderakademien eingerichtet, und Albstadt gehört seit dem vergangenen Jahr auch dazu.

Auf die intensive Arbeit während dieses ersten Jahres hat Bärbel Göttling-Lebherz bei der Feier zum einjährigen Bestehen mit Tag der offenen Tür zurück geblickt – vor allem auf schöne Momente, wenngleich das Team zunächst mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und das neue Programm noch etwas Anlaufzeit benötige. Ein Jahr voller Freude am Lernen, dem Entdecken neuer Fähigkeiten und ohne sorgenvolle Gedanken an Noten oder Leistungsdruck liegen nun hinter den jungen Teilnehmern der Hector-Kinderakademie Albstadt. "War’s denn schön?", fragte Bärbel Göttling-Lebherz die Kinder und bekam ein lautes "Ja" im Chor zur Antwort.

Nicht nur die Kinder sind glücklich, sondern auch das Team der Schule, das für die Unterstützung und Förderung der Bildungsstätte dankte und sich auf das neue Sommersemester freut, in dem bis zu 160 Schüler erwartet werden. Dann wird es wieder ein großes Kursangebot für die Kinder geben – 60 Prozent davon im naturwissenschaftlichen Bereich, doch auch die geisteswissenschaftlichen Gebiete kämen nicht zu kurz.

Anton Reger, Erster Bürgermeister der Stadt Albstadt, sieht das Programm der Hector-Kinderakademie als "Bereicherung" für die Region und hält es für die beste Möglichkeit, nicht nur hochbegabte Kinder zu fördern, sondern auch Lehrkräfte und leer stehende Räume bestmöglich zu nutzen. "Was Du in anderen entzünden willst, muss in Dir selbst brennen", mit diesem Zitat von Aurelius Augustinus schloss Reger – nicht ohne den Eltern der Kinder zu danken.

"Es war viel Arbeit notwendig", berichtete Schulrat Hans-Joachim Kopf über die Anfänge der Akademie, und freute sich, dass Albstadt neben Städten wie Sigmaringen und Pfullendorf nun ebenfalls einen Standort für die Hector-Kinderakademie bietet – ein Erfolg, für den er allen Beteiligten dankte.

Aufgelockert wurden das Programm durch Beiträge einiger Schüler und ihrer Lehrer, darunter ein spanisches Willkommens-Lied und eine kleine Einführung in den Sprechgesang, an dem sich alle im Raum beteiligten, ehe sie sich im Schulhaus umsehen durften.

Was steckt drin im Inneren eines Vulkans?

Geboten war dort allerhand: Schach, mathematische Kniffelspiele und zahlreiche Aktivitäten zum Mitmachen. Wer wollte, durfte einen Computer programmieren, einen Stromkreis bauen oder spanische Sätze und Zahlen lernen – der nächste Urlaub kommt bestimmt.

Sogar das Herstellen von Speiseeis lernten einige Teilnehmer, während andere profunde Kenntnisse über den Aufbau eines Vulkans mit nach Hause nahmen. Den Kindern gefiel das: An diesem Spätnachmittag waren sie nicht die Einzigen, die dazulernten – das durften diesmal auch die Großen.