Diese Querungshilfe soll Fußgängern künftig den Weg über die Kientenstraße erleichtern. Foto: Kistner

Stadt baut Querungshilfe zwischen benachbarten Kreisverkehren. Aber passen Lastwagen noch durch?

Albstadt-Ebingen - Bisher war die Überquerung der Kientenstraße zwischen den zwei Kreisverkehren an der Bundesstraßenzufahrt respektive Theodor-Groz-Straße ein Abenteuer für den Fußgänger: viele Lastwagen – und keine Übergang. Das wird jetzt anders.

Schon seit langem hatten Bürger, Gemeinderäte und auch die Polizei beanstandet, dass aus Richtung Meßstetter Straße nahende Kunden der Einkaufs- und Discountmärkte in der östlichen Kienten- und der Theodor-Groz-Straße Gefahr liefen, kurz vor ihrem Ziel unter die Räder – genauer: die Zwillingsreifen – zu kommen. Ihr Weg, der von der Rampe der Meßstetter Straße hinunterführte, endete an einem Hindernis, nämlich der Spange zwischen den beiden Kreisverkehren, und dort hatten sie zumindest zur Stoßzeit die Wahl zwischen Mut- und Geduldsprobe. Tosender Last-verkehr – und nirgendwo ein Weg über die Straße.

Stadtrat Philipp Kalenbach, der wiederholt an die Stadt appelliert hatte, an dieser Stelle einen Zebrastreifen anzuzeichnen, erinnert sich an eher reservierte Reaktionen auf seinen Wunsch – umso überraschter war er, als er gestern an der heiklen Stelle vorbeikam und dort mehrere Mitarbeiter des Betriebsamts bei der Arbeit erblickte: Sie waren dabei, einen Straßenteiler anzulegen. Stadtbauamtsleiter Gerhard Penck erklärte dazu auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, Kalenbach habe möglicherweise Reserve gegen seine Vorschläge empfunden, wo gar keine war – im übrigen sei er nicht der einzige gewesen, der die Straßensituation zwischen den beiden kreiseln beanstandet habe; auch die Polizei und Ursula Schurer, die Leiterin der Verkehrsbehörde, hätten zu den Kritikern gezählt. Fußgängerzählungen hätten ergeben, dass die Zahl der Passanten bauliche Maßnahmen allemal rechtfertige; allerdings hätten diese sich wegen der Demission von Verkehrsplaner Johannes Keller verzögert.

Aber jetzt ist es so weit. In Zukunft wird eine Verkehrsinsel den Fußgängern als Trittstein über die Kientenstraße dienen und die Autofahrer nötigen, das Tempo zu drosseln. Passen die Trucks denn noch durch? Gerhard Penck ist zuversichtlich. Und wieso hat man nicht den von Kalenbach favorisierten Zebrastreifen gewählt? Albstadts Verkehrsplaner, so der Stadtbaumeister, seien vom Zebrastreifen abgekommen; er sei ihnen zu gefährlich. Die Fußgänger verließen sich nämlich allzu sehr auf den Streifen und überquerten die Straße acht- und sorglos, den stieren Blick aufs Smartphone-Display geheftet. "Die schauen weder nach links noch nach rechts" – bei der Querungshilfe, das lehrten Untersuchungen, sei seltener der Fall.