Auch mit Plakaten kämpfen die Anwohner für einen baldigen Bau der Ortsumfahrung von Lautlingen. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsumfahrung Lautlingen: Anwohner sammeln Unterschriften für die Südtrasse

Für die Chance auf ein Ende von Feinstaub- und Lärmbelastung an der Ortsdurchfahrt kämpft die "Interessengemeinschaft Lautlinger Südumfahrung" seit kurzem mit Unterschriftenlisten – und hat schon 1000 Unterstützer mobilisiert.

Albstadt-Lautlingen. "Für die zügige Verwirklichung der Lautlinger Südumfahrung" setzt sich – so steht es auf dem beiliegenden Informationsblatt zu lesen – die gleichnamige Interessengemeinschaft ein, und zwar mit Unterschriftenlisten, die in einigen Geschäften und Lokalen seit kurzem ausliegen. "Ein Großteil von uns sind direkte Anwohner der Ortsdurchfahrt", heißt es auf dem Beiblatt. "Wir möchten die Albstädter Bürger ehrlich und sachlich über das Projekt informieren."

Seit 30 Jahren werde diskutiert und geplant. "Nun möchten wir nicht mehr länger warten. Das Ziel, die Ortsumfahrung der Bundesstraße 463 tatsächlich zu bekommen, ist in greifbare Nähe gerückt." 2014 sei der Sichtvermerk im Bundesverkehrsministerium erteilt, das Projekt 2016 in den "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden. 2017 könne das Planfeststellungsverfahren beginnen.

Im nächsten Absatz definiert die Interessengemeinschaft, was sie erreichen will: "Die Südumfahrung als bestmögliche Lösung, wie bereits 1996 vom Gemeinderat und 1998 vom Regierungspräsidium Tübingen, dem Landratsamt Zollernalbkreis und der Stadt Albstadt beschlossen", außerdem "eine Lösung, die innerhalb der nächsten zehn Jahre Aussicht auf Realisierung hat", die "Verbesserung der überregionalen Anbindung Albstadts", die "Entlastung von Lärm, Dreck und Gestank" für die Anwohner in der Laufener Straße und Ebingertalstraße, darüber hinaus "die Möglichkeit, ohne Lebensgefahr in Lautlingen die Straße zu überqueren", "keine Staus im Ortsgebiet" sowie "die Chance zum Zusammenwachsen des durch die Bundesstraße in zwei Hälften gespaltenen Ortes" und "ein finanzierbares und gut geplantes Projekt, das alle aktuell geltenden Richtlinien und Vorgaben erfüllt".

Ferner strebt die IG "die Lösung mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis" an, "eine Erhöhung der Verkehrssicherheit, weniger Unfälle innerhalb des Ortes" und den "bestmöglichen Lärm- und Sichtschutz für die betroffenen Anwohner der neuen Umfahrung".

Auch was sie nicht wollen, haben die Verfasser aufgelistet: "Weitere 30 Jahre verschwenden, um die angeblich beste Lösung" – Gegner der Südumfahrung wünschen sich einen Tunnel – "zu finden."

Darüber hinaus kämpfen sie gegen "ein vollständiges Scheitern des Projekts durch unrealistische Forderungen", gegen "gezielte Desinformation der Bürgerinitiative ›Für Lautlingen‹", die sich den Namenszusatz "gemeinsam für die beste Lösung" gegeben hat. "Durch unseriöse Berichte negative Stimmung in Lautlingen verbreiten" – auch das ist unter "Was wir nicht wollen" gelistet.

Nach Angaben von Edwin Schreyeck, der die Unterschriftenlisten sammelt, hat die Interessengemeinschaft inzwischen 1000 Signaturen gesammelt und will noch weitermachen: Die Chance auf ein Ende von Lärm und Feinstaub wolle man sich nicht entgehen lassen.