Markus Koch (links) und Udo Hollauer strahlen um die Wette: Das Geld für ein Sanierungsgebiet ist zugesagt. Foto: Eyrich

Bescheid aus Stuttgart da. Förderrahmen umfasst insgesamt 1,5 Millionen Euro.

Albstadt-Truchtelfingen - Wenn Baubürgermeister Udo Hollauer und Markus Koch von der Stabsstelle Sanierung um die Wette strahlen, dann liegt das nicht am herrlichen Frühlingswetter. Am Donnerstag kam der Bescheid aus Stuttgart: Es gibt Geld.

"Wir sind hoch zufrieden", freuen sich Udo Hollauer und Markus Koch: Gerade haben sie den Bescheid vom Wirtschaftsministerium Stuttgart bekommen, dass 900. 000 Euro an Fördermitteln nach Truchtelfingen fließen. Im Klartext: Die Ampeln für ein Sanierungsgebiet stehen auf Grün.

Jetzt kommt es nur noch auf den Gemeinderatsbeschluss an, denn die 52-seitige Grobanalyse haben die Mitarbeiter der Stabsstelle Sanierung mit Hilfe zweier Kollegen vom Stadtplanungsamt bereits erledigt, sich vor Ort Gebäude angeschaut und geprüft, wie viele Brachen es gibt, wie viele Häuser potenziell sanierungsbedürftig sind. Nun muss der Gemeinderat die vorbereitenden Untersuchungen beschließen, in die Bewohner und Eigentümer der Gebäude einbezogen werden. Das Gremium legt schließlich auch das Sanierungsgebiet förmlich fest. Wenn alles gut läuft, so hoffen Hollauer und Koch, kann es im Herbst oder Winter mit den Bürgerinformationsveranstaltungen losgehen.

Denn Informationen brauchen die Hausbesitzer, können sie doch Zuschüsse für Sanierungen beantragen. Nach welchen Modalitäten? Auch das muss der Gemeinderat noch festlegen, doch Hollauer und Koch gehen davon aus, dass man sich an den Modalitäten für das Sanierungsgebiet Südliche Stadtmitte Tailfingen orientieren wird.

Haben die Pläne, in Truchtelfingen ein insgesamt 21,55 Hektar – gut 30 Fußballfelder – großes Sanierungsgebiet einzurichten, etwas mit dem Wohnort des Oberbürgermeisters zu tun? "Nein", stellt Hollauer entschieden klar.

Der Stadtteil hat bisher nichts Vergleichbares gehabt

"In Truchtelfingen ist bisher nie etwas Ähnliches umgesetzt worden", und zudem springe der Handlungsbedarf an manchen Stellen klar ins Auge, das hätten alle Teilnehmer der Ortsbegehung deutlich gemacht. Zwar liegt die Sanierung der Ortsdurchfahrt noch keine zehn Jahre zurück – Gebäude hatten damals aber nicht profitiert.

"Ziel des Ministeriums ist es, Wohnraum zu schaffen", sagt Hollauer mit Blick auf die hohen Fördersummen, die am Donnerstag bekannt gegeben wurden. Ziel des Baudezernats hingegen sei es, die Dorfmitte aufzuwerten – in den Bürgerwerkstätten zum Stadtentwicklungskonzept sei der Wunsch nach lebendigen Ortsmitten überall laut geworden. Zudem sollen die Mittel, auf welche die Stadt nochmal 600.000 Euro drauf legen will, beim Verschwinden von Brachen und dem Sanieren alter Gebäude helfen.

Der 17,89 Hektar große Teil des Sanierungsgebiets liegt zwischen der Theophil-Wurm-Straße im Norden und der Jurastraße im Süden, zwischen der Landmannstraße im Osten und der Lindenstraße im Westen.

Eine weitere Insel mit 3,66 Hektar Größe erstreckt sich rund um die Zollernalbhalle im Norden entlang der Straße "Im Wiesengrund" bis zur Straße "Am Reislebach".