Die Urkunde: Bernhard Tomczyk (links) nahm sie aus den Händen von Schulrat Bernhard Eisele entgegen. Foto: Kocbek Foto: Schwarzwälder-Bote

Pädagogisches "Urgestein" verlässt Onstmettingens Schillerschule: Rektor Bernhard Tomczyk geht in den Ruhestand

Albstadt-Onstmettingen. 40 Jahre war er Lehrer an der Schillerschule – jetzt ist das pädagogische "Urgestein" verabschiedet worden: Rektor Bernhard Tomczyk geht in den Ruhestand.

"Stets die Schüler im Blick und immer ein Teamplayer" – so beschrieb Schulrat Bernhard Eisele bei der Abschiedsfeier die Tätigkeit von Bernhard Tomczyk. Mit viel Ruhe und Gelassenheit habe er zunächst als Lehrer, seit 13 Jahren als Rektor seinen Dienst an der Grund-, Haupt- und Werkrealschule versehen. Besonders der Englischunterricht und auch der Schüleraustausch mit Southampton sei dem studierten Anglisten ein Anliegen gewesen; viel Engagement habe Tomczyk auch beim Ausbau der Werkrealschule mit zehn Klassenstufen und der Einführung Neuer Medien gezeigt – nicht von ungefähr sei die Schillerschule auf vielen Gebieten Vorreiter gewesen. Abschließend überreichte Eisele eine Urkunde der Abteilungsleiterin im Regierungspräsidium, Susanne Pacher, und des Albstädter Schulamtsleiters Gernot Schultheiß.

Bürgermeister Anton Reger erinnerte daran, dass der Sommer 1976, in dem Tomczyk seinen Dienst antrat, ähnlich heiß gewesen sei wie der, in dem er aus dem Dienst scheide. Ruhig und sachlich sei verhandelt worden, wann immer die Schule ihre Bedürfnisse bei der Stadt angemeldet habe. Auch die Eingliederung der Schüler aus der Tailfinger Lutherschule sei vor Jahresfrist in beispielhaft geordneten Bahnen verlaufen.

Auch Ortsvorsteher Siegfried Schott hob die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Gemeinde hervor. Bei vielen Tassen Kaffee seien etliche Vorhaben diskutiert und gute Ergebnisse erzielt worden. Als Sportsfreund, der er ist, ließ Schott die sportlichen Qualitäten des ehemaligen Fußball- und Volleyballspielers, Skilangläufers und Joggers nicht unerwähnt.

Pfarrer Philippus Maier beleuchtete mit dem Gleichnis vom Senfkorn Tomczyks erzieherisches Wirken, Ulrike Münster, die für die Vereine sprach, rühmte die Kooperationsbereitschaft von Bernhard Tomczyk, dank der Großveranstaltungen auf dem Schulgelände möglich gewesen seien. Ihr Wunsch zum Abstieg: Nach der ausgedehnten "Bergbesteigung" möge Tomczyk die Aussicht noch lange genießen. Grußworte des Elternvertreters Roland Dötzer und des Fördervereinsvorsitzenden Stefan Schick beendeten die Reihe der Reden.

Für eine heitere Überraschung sorgten die Sportskameraden des Schulleiters, die auf seine regelmäßige Teilnahme am Lauftreff hoffen. Einige Kolleginnen plauderten Details aus dem früheren Leben des Lehrers aus, und auch die Schüler trugen einiges zum Programm bei. Welchen Beruf hat denn Herr Tomczyk? Postbote, Geldeintreiber, Wanderführer, Streitschlichter, Innenausstatter, Therapeut, Richter, Berufsberater, Dompteur, Manager, Tröster, Schauspieler, Leitwolf – all diese Aufgaben habe er meistern müssen.

Der Grundschulchor empfahl dem zukünftigen Pensionär mit Bär Balu aus dem Dschungelbuch, es mit Gemütlichkeit zu probieren, und die sechsten Klassen reimten: "Hier geht jeder jeden Tag durchs Feuer, solange Sie die Schule steuern…" Auch die Kollegen wandten sich mit einem Lied an den scheidenden Schulleiter.

Das letzte Wort hatte Bernhard Tomczyk selbst: "Ein weinendes Auge? Nein!" Er freue sich auf die kommende Zeit und hoffe natürlich, noch lange gesund und fit für den kommenden Lebensabschnitt zu sein. Die Arbeit mit den Schülern sei ihm sehr wichtig gewesen, doch auch die des Schulleiters habe ihn faszinier – Schule könne man nicht nur verwalten, sondern auch gestalten. Tomczyks besonderer Dank galt Konrektorin Aleksandra Kocbek, Sekretärin Heidi Mannhardt und Hausmeister Raimar Gagesch.