Zum Auftakt der Schlussveranstaltung der Zeltwoche sangen die Jüngsten ein Lied. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Auf dem Ebinger Mazmannplatz sind die evangelisch-methodistischen Zelttage zu Ende gegangen

Albstadt. Mit dem "buntesten Gottesdienst aller Zeiten" – so der Tailfinger Pastor Martin Metzger – sind im Ebinger Mazmann die Zelttage von sieben evangelisch-methodistischen Gemeinden zu Ende gegangen. Die Mitglieder der Kindergruppe sangen, als Saudi-Scheichs verkleidet, das Lied "Gottes große Liebe" und demonstrierten ihr Wissen über den Propheten Nehemia, um den es in der Zeltwoche gegangen war. Der Posaunenchor, die österreichische Band "Solarjet" und die Zelttage-Band spielten, und es sprachen die Pastoren Reinhold Twisselmann aus Balingen und Johannes Schäfer aus Ebersbach.

Ihr Stichwort lautete "Mehrwert": Schäfer stellte fest, die Gäste der Zeltwoche hätten erfahren, dass sie "mehr wert" seien, als sie dachten, und sie hätten den "Mehrwert" von Gott erfahren: Weder Freundschaften, Ehe und Familie noch Sexualität, Beruf, Karriere, Urlaub, Spiel und Spaß könnten die Seele "satt machen" – allerdings seien auch schon viele an religiösen Riten "verhungert", denn auch sie seien nicht imstande, die Sehnsucht nach Leben zu stillen. Am schlimmsten ergehe es denen, die keinen Hunger mehr hätten und nichts mehr erleben wollten. Der Ausweg? Bei Jesus gebe es kein Fast-Food oder "Coffee to go", bei ihm müsse jeder den Löffel selbst in die Hand nehmen – aber dafür werde der Hunger gestillt.

Zum Dank für seine Ansprachen erhielt Schäfer anschließend einen Luftballon mit den Unterschriften sämtlicher Beteiligten und ein Traufgangpäckle. Großes Lob, Applaus und je ein Geschenk wurde den Helfern Matthias und Patrick zuteil. "Ohne euch wäre das Ganze gar nicht möglich gewesen."

Der Abschlussveranstaltung war ein Zelttag vorausgegangen, der Antworten auf die Frage "Warum ausgerechnet Jesus?" bringen sollte – Antworten nicht von Pastoren, sondern von Laien, die ihre ganz persönlichen Erlebnisse mit Jesus schilderten. So erzählte Roswithe Klotz Moderator Reinhold Twisselmann, dass sie schon im Alter von elf Jahren bewusst "ins Boot von Jesus gestiegen" sei – zur Veranschaulichung hatte sie ein Schlauchboot mitgebracht. Noch jünger, nämlich acht war sie, als der Wunsch in ihr erwachte, Lehrerin zu werden. Sie wurde es – und lernte auf dem Weg zum Ziel, Hürden und Stolpersteine zu überwinden und an Fehlern zu wachsen.

Hermine Wohlgemuth hatte einen schweren Rucksacke mit just solchen Stolper- und Problemsteinen und dazu Ecken und Kanten auf die Bühne mitgebracht – für sie ist Jesus ebenso "Helfer in der Not" wie für Jürgen Kiesinger. Da geht es den Beiden so ähnlich wie manchem Prominenten – Pastor Schäfer nannte als Beispiele Nina Hagen, Ben Becker und Véronique Levy.