Der macht doch nur Spaß: Dominik Kuhn alias Dodokay Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerfest: Comedian Dodokay hat erst beim Synchronisieren die Schwaben wirklich verstanden

Knackig, knapp, Knaller: Dominik Kuhn alias Dodokay hat dem zweiten Bürgerfest in Albstadt eine mehr als humoristische Note verpasst und gleichzeitig die Allgemeinbildung der Nicht-Schwaben stattlich gesteigert.

Albstadt-Tailfingen. Mit dem Googeln ist das so eine Sache. Wer es tut, wenn er sich krank fühlt, dem kann es gehen wie Dodokay: "Ich hab’ festgestellt, dass ich entweder eine Lungenentzündung oder eine defekte Zylinderkopfdichtung habe", berichtet der Comedian, dem es zuweilen ja schon recht ist, wenn die Leute googeln – zum Beispiel seine schwäbisch synchronisierten Filme.

Da wird Sean Connery dann vom James Bond zum Sanitärverkäufer und der Deutsche Bundestag zum "FC 49", der immer im "Adler" tagt und urkomische Debatten führt, in denen Fritz Kuhn keine Gelegenheit auslässt, einen Orgelspieler für die nächste Feier zu fordern. Kuhn weiß, dass seine typische Handbewegung ein bisschen wie das Spiel auf der Königin der Instrumente aussieht und Dodokay ihn damit regelmäßig aufzieht – inzwischen hat er den Reutlinger richtig gern: "Sie sind doch Dominik Kuhn", hat der frühere Abgeordnete und heutige Stuttgarter OB ihn bei der ersten Begegnung begrüßt. "Tag, ich bin der Orgelspieler." Mit seinen Filmen verfolgt Dodokay eine Mission: Die Schwaben, die "in Deutschland als die Dorfdeppen gelten", den Menschen erklären, denn auch er hat erst, seit er die Clips synchronisiert, "den Schwaben geblickt".

"Wenigstens versteht uns die NSA nicht"

Werbung auf Schwäbisch, "das geht freilich gar nicht", und tatsächlich biegen sich die Zuhörer in der voll besetzten Zollernalbhalle vor Lachen, als er Beispiele zeigt. Einen Vorteil habe der Zungenschlag aber doch: "Dass uns die NSA beim Abhören nicht versteht." "Doch warum blickt man den Schwaben nicht? Weil er oft A sagt, aber B meint", weil er oft eine ganz grobe Sprache führe, obwohl er doch ein "ganz arg netter Typ" sei. "Aber des hörsch halt an der Sproch it."

Ein Spruch aber fällt sogar ihm als Urschwaben "immer sehr unangenehm" auf: "Er het ’n scheene Tod g’het." Und: "Mei Heinz ist halt scho arg og’schickt in’d Ernte nei gschdorba!" Moment mal! Gibt es da nicht auch eine Szene bei James Bond, und zwar in "Diamantenfieber"? Natürlich: Die, als der Sarg mit der Geliebten des Agenten – übrigens mit einem Gabelstapler der Firma Still aus Esslingen – in ein Flugzeug verladen wird. "Zwar isch sie og’schickt in’d Ernte nei gschdorba – aber wenigstens het se ’n scheene Tod g’het!"