Sexueller Missbrauch der eigenen Tochter wird einem Mann aus Albstadt vorgeworfen, der seit Mittwoch in Hechingen vor Gericht steht. Foto: Archiv

Geschlechts- und Oralverkehr: 44-jähriger Albstädter muss sich wegen mehrerer Fälle vor Gericht verantworten.

Albstadt/Hechingen - Vor der Ersten Großen Jugendkammer des Landgerichts Hechingen hat am Mittwoch der Prozess gegen einen 44 Jahre alten Mann aus Albstadt begonnen, dem vorgeworfen wird, jahrelang seine Tochter sexuell missbraucht zu haben. Die Anklageschrift listet nicht weniger als 23 Fälle des schweren Kindesmissbrauchs und 42 Fälle des Missbrauchs einer Schutzbefohlenen auf; darüber hinaus sieht die Staatsanwaltschaft in Hechingen den Straftatbestand des Beischlafs zwischen Verwandten als gegeben an.

Kindesmissbrauch liegt laut Strafgesetzbuch vor, wenn das Opfer jünger als 14 Jahre alt ist, Missbrauch von Schutzbefohlenen, wenn das Opfer zwischen 14 und 18 Jahre alt ist. Zwischen dem Vater und der 1997 geborenen Tochter soll es sowohl zum Geschlechts- als auch zum Oralverkehr gekommen sein; der Tatzeitraum erstreckt sich von 2009 bis 2013.

Um die Familie vor Einblicken in ihre Intimsphäre zu schützen, hat die Große Jugendkammer am Mittwoch nach der Verlesung der Anklage beschlossen, vorläufig nichtöffentlich weiter zu verhandeln. Von 22 Zeugen sollen im Lauf der nächsten Verhandlungstage 21 nichtöffentlich angehört werden; es sind derzeit neun Fortsetzungstermine angesetzt, von denen der letzte der 21. Dezember ist.

Zur Verfahrenseröffnung am Mittwoch war es auf Beschluss des Oberlandesgerichts Stuttgart gekommen. Das Landgericht Hechingen hatte eine Eröffnung des Hauptverfahrens ursprünglich abgelehnt; gegen diese Entscheidung hatte anschließend die Vertretung der Nebenklage beim Oberlandesgericht als der nächsthöheren Instanz Beschwerde eingelegt. Dieser Beschwerde wurde stattgegeben.