Literaturtage Albstadt: Volker Jehle liest im Bergcafé

Albstadt-Burgfelden. Im Bergcafé liest Volker Jehle am Samstag, 25. November, ab 19 Uhr aus Hanna Jehles unvollendetem Roman "Das lichtlose Tier, der Krieg" und ihren gedruckten Büchern. Darin beleuchtet sie die Ebinger Künstlerfreundschaften. Jehle bringt Originalportraits von Friedrich Jehle sowie Originalbriefe von Friedrich Jehle an Martin Friedrich Jehles Schwester Johanna – Friedrich Wedels besonderen Liebling – mit, in denen die Freundschaft der beiden Familien Jehle und Wedel-Kükenthal einen besonderen Platz einnehmen.

Am 28. Mai 1942 schrieb Hanna Jehle, damals noch Fräulein Seeger und Lehrerin in Streichen über Balingen, an ihren künftigen Mann, Martin Friedrich Jehle, Sohn von Johannes Jehle, der zu dieser Zeit Soldat in Norwegen war: "Ich sitze am Rand einer Wiese. Die ist besät mit zarten Blümlein. Drunten ist der Kirchturm, und hinten stehen die dunklen Berge, fast wie auf unserem Bild von Wedel. Sind von einem zarten Hauch umschattet und ist doch alles wie ein Fest." Das Bild – der Böllat unter großem Himmel – hatte ihnen Friedrich Wedel 1941 zur Verlobung geschenkt. Nahezu am gleichen Tag, an dem sie diesen Brief an Martin Friedrich Jehle geschrieben hatte, Ende Mai 1942, trat er hinterm Nordkap den Hochzeitsurlaub an. Das konnte sie nicht wissen – der Postweg dauerte. Als er in Streichen eintraf und nach ihr fragte, bekam er die Auskunft "hinterm Friedhof leitse". Am 9. März 1943 schrieb sie: "Wollte ich gerne zu Frau Wedel gehen und bitten, sie wolle von mir ganz richtig ein Bildlein malen. Wollte ich ausgeruht sein und fröhlich. Das sollst Du dann haben. Muß ich mich halt so besinnen, ob es sich lohnt, mein Gesicht zu zeichnen. Wollte ich so gerne so schön sein, wie ich liebhabe." Nach dem Tod ihres Mannes notierte sie in ihr Tagebuch: "Habe es bei knietiefem Schnee von Burgfelden geholt und hängend an Adventskranzpaket an Nordkap zu Martin geschickt."   Tischreservierung unter Telefon 07435/365 wird empfohlen.