Der Chambéry-Platz vor dem Technischen Rathaus. Foto: Stadt

Pläne für die Neue Mitte in Tailfingen: "Realgrün" setzt auf stadtbildprägende Bäume und die totale Barrierefreiheit.

Albstadt-Tailfingen - Über die Vorschläge von sechs Planer-Gemeinschaften für die Neugestaltung der Innenstadt Tailfingen hat eine Jury im Dezember entschieden. In einer Serie stellt der Schwarzwälder Bote die Entwürfe vor. Heute: das Büro "Realgrün" aus München.

Die "qualifizierte Weiterentwicklung" der innerstädtischen Situation Tailfingens ist das Ziel des landschaftsarchitektonischen Konzepts "absolut grün" des Büros "Realgrün" aus München. Dazu wollen die Planer das durch den "recht hohen Anteil von Laubbäumen" grüne Erscheinungsbild der Innenstadt noch verstärken und setzen auf den durchgrünten Charakter eines "Industriedorfes", die Eigenart Tailfingens. Mutig: Sie schlagen ein Konzept der Mischverkehrszone mit einem Tempolimit auf sieben Stundenkilometer vor.

Insgesamt wollen die Planer die Pflanzbeete reduzieren, sich auf große Bäume konzentrieren und "stadtraumprägende, wichtige Bestandsbäume" in das Gestaltungskonzept integrieren. Die Platanen sollen – "auch als Reminiszenz an die französische Partnerstadt Chambéry" – größtenteils erhalten und am Platz vor "Sport Mabitz" als Dach ergänzt werden. Der Bodenbelag soll barrierefrei sein und die Niveaus ausgleichen.

Bauernscheuer

Den Bauernscheuer-Platz will "Realgrün" durch eine niedrige Stützmauer und eine Freitreppe annähernd horizontal machen. Unter Kastanien sollen ein kleiner Spielplatz und Sitzmöglichkeiten entstehen, das Restaurant in der Bauernscheuer soll sich zum Platz öffnen können. Der Vorplatz der Technologiewerkstatt soll offen und von den Straßen her einsehbar bleiben – und als Vorraum bei Veranstaltung genutzt werden.

Straße "Am Markt"

Auf dem Marktplatz sieht "Realgrün" Laubbäume und ein in den Belag integriertes Wasserspiel sowie eine ortsfeste Bank und Bestuhlung vor. An den Ecken soll der innere Marktbereich barrierefrei begehbar sein, an den Längsseiten aber durch 20 Zentimeter hohe Kanten angehoben werden, um wildes Parken zu vermeiden. Vor dem Café am Markt und dem Café Lenau sollen aus demselben Grund leicht erhöhte Podeste entstehen.

Den Parkplatz hinter der Sparkasse will "Realgrün" umorganisieren – zugunsten eines Zugangs zum Bach. Zwischen dem Chambéry-Platz und dem südlichen Ende der Straße "Am Markt" sollen großkronige Ahornbäume Schatten bieten. Darunter soll schräges Parken möglich sein.

Chambéry-Platz

Klassisch offen soll der Chambéry-Platz sein, auf dem ein Brunnen als Kunstbeitrag die Partnerstadt mit einbinden soll. Durch Rückbau der Pflanzbeete soll der Platz zur Adlerstraße und Oberen Bachstraße für Fußgänger geöffnet werden.

Adlerstraße

Eine behutsame Sanierung sieht "Realgrün" für die gut funktionierende Einkaufsstraße vor und will nur den Belag, die Bäume und die Beleuchtung erneuern. Mittelgroße, blühende, aber nichtfruchtende Vogelkirschen sollen dort das Bild prägen.

Baro-Platz

Vor dem ehemaligen Baro-Gebäude soll ein von einem Platanendach überstellter Platz entstehen mit geschütztem Spielbereich für Kinder, visueller Verbindung zum Café des Backhauses Mahl und Vogelkirschen als einreihige Baumreihe bis zur Einmündung in die Hechingerstraße.

Kronenstraße

Über zwei Treppen, seitlich neben einem "Stadtbalkon", sollen Fußgänger von der Hechingerstraße hinab zum Markt kommen.

Vor dem CVJM-Gebäude und dem Industrie-Loft in der Kronenstraße sollen zwei leicht erhöhte Terrassenpodeste als Bühnen fungieren, um Veranstaltungen nach außen zu transportieren. Als Abschluss sehen die Planer einen einfachen, langen Wassertrog gegenüber dem Marktplatz vor.