BETRIFFT: die Einladung der Albstädter CDU an Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich

Die CDU Albstadt lädt Sachsens Ministerpräsident Tillich zu einem Bürgerempfang ein. Vor wenigen Tagen hat er gewaltbereite ausländerfeindliche Gruppen mit der friedlichen und demokratischen Bürgerbewegung gegen das Großprojekt Stuttgart 21 verglichen. Dies ist nicht hinnehmbar und geradezu beschämend. Tillich steht wie kaum ein anderer Spitzenpolitiker für die Verharmlosung und Relativierung rechtslastiger Meinungen und Bewegungen. Das Erstarken der unsäglichen Pegida-Bewegung in Dresden hat er mit Untätigkeit, ja Verständnis beobachtet und mit islamkritischen Sprüchen fremdenfeindliche Stimmungen geschürt. Sächsische Flüchtlingsheime brennen, und die dortige Polizei mobbt Hilfesuchende anstelle von deren Hetzern.

Was bezweckt die hiesige CDU damit, dass sie ausgerechnet Tillich einlädt? Können wir von diesem Mann etwas lernen? Wohl kaum. Möchte die CDU der rechten AfD den Wind aus den Segeln nehmen, indem sie selbst von rechts bläst? Offenbar ist die Panik vor einem Wahldebakel mittlerweile sehr stark in der CDU, und dafür nimmt sie in Kauf, dass die Stimmung in der verunsicherten Bevölkerung weiter angeheizt wird.

Dabei liegt es doch auf der Hand, wie die Ängste am ehesten entschärft werden können: mit sozialpolitischen Korrekturen! Aber bitte ernst gemeint und nicht nur als Wahlkampfgetöse wie zuletzt durch SPD-Chef Gabriel.

Andreas Hauser,

Meßstetten-Oberdigisheim