Schon am Ortsrundgang beteiligten sich viele Burgfeldener – noch mehr waren es danach im Gemeindehaus. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftstag: Kleinster Stadtteil soll keine Schlafstätte werden / Rege Diskussion

Das Interesse am Ortschaftstag in Burgfelden ist groß gewesen: 35 Bürger, also gut zehn Prozent der Einwohner, beteiligten sich am Rundgang mit der Verwaltung. Im Bürgerhaus wurde zwei Stunden diskutiert.

Albstadt-Burgfelden. Die Bürger im kleinsten Stadtteil sind am Ortsgeschehen interessiert, wie die große Schar der Teilnehmer am Ortschaftstag zeigte, was nicht nur Ortsvorsteher Hubert Reinauer freute. Er führte sie zunächst zum Feuerwehrmagazin, wo sich ein jahrelanger Wunsch der Wehr erfüllt hat: die Vergrößerung ihrer Unterkunft, die bisher wegen der Pistenwalze im selben Gebäude nicht möglich war, durch den Anbau einer Garage aber nun möglich wurde.

Die Ortsmitte wurde durch zwei fest installierte Bänke und einen Tisch aufgewertet, der Brunnen neu gestrichen, und der Maibaum steht künftig in einer neuen Halterung sicher.

Im Bürgerhaus versprach Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, der mit dem Ersten Bürgermeister Anton Reger und Baubürgermeister Udo Hollauer gekommen war, alle Anregungen der Bürger mitzunehmen. Ortsvorsteher Hubert Reinauer ging dort zunächst auf das im Gemeinderat kontrovers diskutierte Thema des Wohnbauflächenkonzeptes ein. Die Entscheidung "Innen- vor Außenentwicklung" habe Baden-Württemberg getroffen, betonte Hollauer. Albstadt habe im Innenbereich ein Flächenpotenzial von 68 Hektar, die voll erschlossen seien. Nur zehn Prozent seien in städtischem Besitz.

Burgfelden bilde eine Ausnahme – dort gebe es keinen einzigen Bauplatz, und daher sei es sinnvoll, eine Fläche zu erschließen: über das "Öschle" werde derzeit beraten. Allerdings spiele auch dort Privatbesitz eine Rolle. Am 22. Mai diskutiert der Ortschaftsrat darüber.

Martin Müller machte den Vorschlag, junge Leute festzuhalten, die Bauplätze suchten, und bessere Überzeugungsarbeit zu leisten. Möglicherweise sei die aktuelle Zinslage ein Grund, warum Eigentümer nicht verkauften. Für Elmar Maute sind Bauplätze ganz wichtig: "Wir können uns keine Schlafstätte erlauben."

"Vieles hat sich hochgeschaukelt"

Mit dem Tourismus hatte der Ortsvorsteher ein weiteres Thema auf der Agenda, ging auf die Parkplatzsituation und mögliche Parkgebühren ein – ein Thema, das auch Marina Flügel ansprach. Aus Sicht von Udo Hollauer hängt es mit dem Vesperhüttenkonzept zusammen: In der Diskussion mit dem Regierungspräsidium habe sich vieles hochgeschaukelt. 80 000 Euro habe die Stadt in vier Anläufen investiert, im Mai stehe ein neuer Termin an. "Es kann einfach nicht sein, dass es in einem Bundesland unterschiedliche Rechtsauffassungen gibt", so die einhellige Meinung. In Baiersbronn reiche ein Baugesuch, um eine Vesperhütte zu bauen.

"Was kommt aus dem Masterplan Tourismus zurück?", fragte Ortschaftsrat Günther Müller. Laut Stadtkämmerei, so Anton Reger, sei die Gastronomie entlang der Traufgänge um 17 Prozent gewachsen. Er könne, so Konzelmann, keine genauen Zahlen nennen, halte aber am Konzept fest, "da wir auf einem guten Weg sind". Dass dies auch Investoren erkennen, zeige die Tatsache, dass auf Stiegel ein Gästehaus und in Ebingen ein Hotel gebaut werden.

Zum Thema Radweg zwischen Pfeffingen und Burgfelden hat sich der Ortschaftsrat ebenfalls Gedanken gemacht, doch im Hinblick auf einen möglichen Schutzstreifen auf der Kreisstraße lägen noch keine Untersuchungsergebnisse vor, so Hollauer. Erfreulich sei hingegen, dass die Telekom im Mai oder Juni eine Glasfaserleitung bis zu einem Verteiler in Burgfelden verlegen wolle und schnelles Internet bald bereit stehe.

Weitere Themen der Bürgerfragestunde war neben dem Müll an der Schalksburg die Flexibilität der Öffnungszeiten im Kindergarten, die einer Mutter nicht ausreichen. Der Ortsvorsteher bat ihr seine Hilfe an.