Neue Gewerkschaftssekretärin soll die Mitgliederentwicklung verbessern

Albstadt. Das Thema Werkverträge ist im Mittelpunkt der Diskussion des IG-Metall- Ortsvorstands Albstadt gestanden.

Nachdem es der IG Metall laut dem Bevollmächtigten Walter Wadehn gelungen ist, für Leiharbeitsnehmer bessere tarifliche Regelungen durchzusetzen, versuchten nun die Betriebe, einen Teil ihrer Produktion und ihrer Dienstleistungen durch Werkvertragsunternehmen auszugliedern. Die IG Metall werde sich daher in den nächsten Monaten verstärkt dem Thema Fremdvergabe von Arbeit über Werkverträge widmen. Werkvertragsbeschäftigte arbeiten laut Wadehn meistens zu deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen als die Stammbelegschaft. Neben tariflichen Regelungen werde die IG Metall auch auf den Gesetzgeber zugehen, um die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte im Bereich Werkvertrag und Fremdvergabe zu stärken.

Als neue Mitarbeiterin stellte der IG-Metall-Bevollmächtigte die neue Gewerkschaftssekretärin, Christine Geuting, dem Ortsvorstand vor, deren Hauptaufgabe es sein werde, die Mitgliederentwicklung in ausgesuchten Betrieben deutlich zu verbessern. Momentan gehören der IG Metall Albstadt 15 055 Mitglieder an, was gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 1,5 Prozent sei, so Walter Wadehn. Auch die Zahl der Auszubildenden und der Frauenanteil sei gestiegen.

Durch den demografischen Wandel sei es aber notwendig, die Mitgliederarbeit auch personell zu unterstützen, damit die IG Metall auch noch in zehn Jahren ihre politische Durchsetzungsfähigkeit in den Betrieben und in der Politik unter Beweis stellen kann. Derzeit gebe es wieder viele Ferien- und Aushilfskräfte in den Metall- und Elektrobetrieben, die es den Betrieben ermöglichten, während der Sommermonate trotz Urlaub durchzuarbeiten. Ein "Skandal" sei es jedoch, so Wadehn, dass die meisten auch tarifgebundenen Betriebe ihre Aushilfskräfte deutlich unter Tarif bezahlen würden. Während bei den großen Firmen im Lande auch Ferienbeschäftigte den tariflich ausgehandelten Lohn sowie Urlaub erhielten, müssten sich die meisten Ferienkräfte mit teilweise 30 bis 40 Prozent weniger Einkommen zufrieden geben. Die IG Metall habe daher beschlossen, Ferienkräfte, die Mitglied der Gewerkschaft sind, bei der Durchsetzung ihrer tariflichen Rechte zu unterstützen.