Erster Spatenstich: Das Bild zeigt die Vertreter von Stadt, Hochschule und den am Projekt beteiligten Firmen. Foto: Kistner

Erster Spatenstich fürs neue Domizil der Informatiker in der Gartenstraße. Einzugstermin 1. Juli 2018 möglich.

Albstadt-Ebingen - Was lange währt, wird endlich gut: Über Jahre war das Projekt eines Hochschulgebäudes in der Ebinger Gartenstraße 7 auf der Stelle getreten, weil es Probleme mit dem Geld gab. Die sind ausgeräumt; am Donnerstagabend wurde der erste Spatenstich gesetzt.

In ihren Festansprachen erinnerten sowohl Oberbürgermeister Klaus Konzelmann als auch Hochschulrektorin Ingeborg Mühldorfer an die über 30 Jahre zurückliegende Gründung der Hochschule und das erste Bauprojekt in der Ebinger Johannesstraße. Die Gründer, so Konzelmann hätten mitten in der Textilkrise und dem Strukturwandel ein Zeichen gesetzt und den Wandel eingeläutet – fort von der krisenanfälligen industriellen Monokultur, hin zum Aufbau eines Dienstleistungssektors mit stabilem und attraktivem Arbeitsplatzangebot. Mühldorfer zitierte den damaligen Oberbürgermeister Hans Pfarr mit seiner Zielvorgabe, jungen Menschen eine Chance in der Region zu geben und zugleich den hohen Bedarf der Industrie an qualifizierten, flexiblen Nachwuchskräften zu decken. Diese Agenda, so Mühldorfer, sei drei Jahrzehnte später, in Zeiten des demografischen Wandels, aktueller denn je.

Immerhin, aus 70 Albstädter Studenten der ersten Stunde sind mittlerweile über 2000 geworden – und die Zahl darf, wenn es nach Konzelmann und Mühldorfer geht, weiter steigen: Zwar ist das dreigeschossige Gebäude, das nun zwischen Amtsgericht und Villa Haux entstehen soll, offiziell nur als Übergangsdomizil für den Studiengang Technische Informatik konzipiert, als Ausweichquartier, das die Hochschule nach dem Abschluss der Sanierung im Haux-Gebäude wieder verlassen könnte.

Doch die Stadt, die, anders als ursprünglich geplant, nun die gesamten Baukosten in Höhe von vier Millionen Euro schultert, wünscht sich natürlich, dass die Hochschule auch nach 2022 in dem – so Klaus Konzelmann – "modernsten und schönsten Gebäude der Stadt", in dem auf einem betonierten Erdgeschoss zwei größtenteils holzgezimmerte Obergeschosse aufragen, wohnen bleibt. Zwar wird, wie Klaus Konzelmann berichtete, das ganze Erdgeschoss mit einem aufgeständertem Bodenbelag ausgestattet, um die Räume völlig frei einteilen und gegebenenfalls später einmal an eine veränderte Nutzung anpassen zu können. Aber dem OB wäre es trotzdem sehr lieb, wenn der Stadt diese Umnutzung erspart bliebe.

Ingeborg Mühldorfer hätte nichts dagegen – nur kann sie, wie sie bekannte, nichts versprechen: Ob der Hochschule das "schönste Haus der Stadt" nach 2022 weiter nutzt, hängt primär von den Studentenzahlen ab. Die Hochschule will weiterhin praxisnahe und interdisziplinäre Studienangebote machen und sich verstärkt auf die zukunftsträchtigen Forschungsschwerpunkte IT-Security, Digitalisierung, Industrie 4.0 und "smarte Materialien" konzentrieren – davon erhofft sie sich wachsenden Zulauf. Auch ihr Ziel ist "eine langfristige Nutzung des neuen Gebäudes für Hochschulzwecke".

Aber dafür muss es erst einmal stehen. Der Zeitplan ist ehrgeizig: Das Erdgeschoss soll noch in diesem Jahr im Fertigbau errichtet werden, der Holzbau in den Obergeschossen anschließend sehr zügig über die Bühne gehen. Als Einzugstermin wurde der Hochschule der 1. Juli 2018 in Aussicht gestellt.