Spielten bezaubernd: Sarah Schumacher und Nina Assadollahniajami Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt Albstadt zeichnet mit der Bürgermedaille neun ihrer aktivsten und engagiertesten Einwohner aus

Von Karina Eyrich

Albstadt. Nur vier Mal hat die Stadt Albstadt bisher ihre Bürgermedaille vergeben – beim fünften Mal, gestern Abend, an neun Personen, die es sich im Ehrenamt besonders verdient haben, zu den ausgezeichneten Albstädtern zu gehören.

Ein 17 Seiten langes Lob – so viel darf auch ein Oberbürgermeister wie Jürgen Gneveckow nur selten verteilen. Bei der fünften Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Albstadt nach 1982, 1989, 2002 und 2004 ging es streng nach alphabetischer Reihenfolge, als Gneveckow die neun Preisträger würdigte – nachdem er den passenden Sinnspruch dazu serviert hatte: "Statt Aspirin müssten die Ärzte viel öfter ein Ehrenamt verschreiben", zitierte er den Mediziner und Kabarettisten Eckhart von Hirschhausen. Denn ehrenamtliche Arbeit mache nicht nur glücklich, sondern verlängere das Leben.

Mächtig viel Schwung in den Abend, zu dem auch bisherige Träger der Auszeichnung gekommen waren und der rund um ein ausladendes Buffet endete, brachten übrigens zwei ganz junge und besonders talentierte Bürgerinnen: Sarah Schumacher und Nina Assadollahniajami von der Musik- und Kunstschule Albstadt spielten – unterstützt von ihrer Lehrerin Renate Musat und Hans-Peter Merz am Klavier – ihre Violinen so bezaubernd, dass sie ebenso viel Applaus ernteten wie die Geehrten:

u Rolf Armbruster, früherer Leiter des Gymnasiums Ebingen und Vorsitzender des evangelischen Gesamtkirchengemeinderats, gehört zu den Säulen der Städtepartnerschaft mit Chambéry sowie des Partnerschaftskomitees und betreut seit 1993 federführend das bundesweit anerkannte Entwicklungshilfeprojekt für Bisoro in Burundi.

u Siegfried Binder, seit 1982 Vorsitzender des Wintersportvereins, verantwortet Erfolge bis zur internationalen Ebene, den Bau der ersten Beschneiungsanlage auf der Schwäbischen Alb und die erste Weltmeisterschaft in Albstadts Geschichte: im Inline-Downhill.

u Karl Duttlinger, geistlicher Rat, kam 1964 als katholischer Priester nach Ebingen, gehört zu den Initiatoren des Rossberg-Freizeitvereins, war Dekan des Landkapitels Balingen und Bezirkspräses der Kolpingfamilie Balingen-Hechingen.

u Klaus Hetges, einst Leiter der Ignaz-Demeter-Schule Lautlingen, dirigiert seit über 50 Jahren den Männergesangverein Liederkranz und die Kirchensinger Lautlingen, war Kirchengemeinderat, Ortschaftsrat, Aufsichtsrat und Vorstand der Lautlinger Bank.

u Rupert Linder war Vorsitzender des Fußballvereins Ebingen 07 und des FC 07 Albstadt, den er schuldenfrei gemacht und umstrukturiert hat. Gastspiele des FC Bayern München und der Kastelruter Spatzen gehören zu den großen Erfolgen Linders.

u Reinhard Mayer, in vielen Vereinen aktiv, betreut die romanische Kirche St. Michael Burgfelden, bietet kunstgeschichtliche Führungen an und ist der wohl profundeste Kenner der Geschichte Burgfeldens sowie Ortschronist und Archivar.

u Wolfgang Meißburger hat als Vorsitzender den Ski-Club Onstmettingen zum breit aufgestellten Sportverein gemacht, den Albstadt-Bike-Marathon initiiert und hat Nordic Walking nach Albstadt gebracht.

u Herta und Hans-Peter Zizmann sind die "guten Seelen" und treibenden Kräfte der Arbeiterwohlfahrt in Ebingen – er seit 1978 auch Vorsitzender. Besonders engagiert sind beide in der Seniorenarbeit und -betreuung.

u Alle Geehrten stellt der Schwarzwälder Bote in einer Reihe von Berichten in den Osterferien vor.