Ingrid Rall † Foto: Rall Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Weberin und Sportlerin Ingrid Rall stirbt mit 86 Jahren

Albstadt-Ebingen/Reutlingen. Bremen, Bagdad, Albstadt: Ingrid Rall ist viel herumgekommen in ihrem 86-jährigen Leben und hat dabei viel erlebt. Ihr Lebensweg endet in Reutlingen, wo sie morgen beigesetzt wird.

Als Entwicklungshelferin im Irak war die gelernte Handweberin, am 27. September in Bremen geboren, als junge Frau in den Irak gegangen und hatte dort nicht nur eine Weberei-Schule aufgebaut, sondern auch Schulklassen geleitet. Dort lernte sie Mitte der 1950-er Jahre den Tübinger Ingenieur Viktor Rall kennen, der im Irak Brücken und Straßen baute. Nur ein Jahr später heirateten die beiden in der deutschen Botschaft, und ihre erste Tochter Silvia wurde noch zwischen Euphrat und Tigris geboren, ehe die Familie 1962 nach Ebingen kam, wo Viktor Rall eine Stelle als Leiter des Tiefbauamtes annahm.

1986 übernahm ihr Mann bis 1982 die Führung im TSV Ebingen, während Ingrid Rall – inzwischen Sportlehrerin an der Kirchgrabenschule, Turngruppen im Turn- und Sportverein leitete, der damals aus allen Nähten zu platzen drohte. An der Kirchgrabenschule legte Ingrid Rall den Grundstein für den Schulsport. Darüber hinaus engagierte sie sich für das inzwischen 21 Jahre alte Maschenmuseum in Tailfingen und führte auch im Heimatmuseum Eningen unter Achalm ihre Webkunst vor. Außerdem sang die vierfache Mutter – Gabriele, Hartmut und Rüdiger folgten auf Silvia – gerne im Konzertchor Eintracht. Seit einigen Jahren lebten sie und ihr Mann Viktor, der aus Tübingen stammt, im Raum Reutlingen, wo das Paar erst im vergangenen Jahr Diamanthochzeit feierte. Am morgigen Freitag ab 14 Uhr wird Ingrid Rall auf dem Friedhof Unter den Linden beigesetzt.