Das Leben – eine Achterbahnfahrt? Pastor Johannes Schäfer sprach im Zelt auf dem Ebinger Mazmannplatz. Foto: Retter Foto: Schwarzwälder-Bote

Pastor Johannes Schäfer spricht am Zeltabend über "Das Leben – eine Achterbahnfahrt"

Von Anne Retter

Albstadt-Ebingen. Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab – um diese "Achterbahnfahrt" ging es am Mittwoch beim gut besuchten Zeltabend der evangelisch-methodistischen Kirche im Ebinger Mazmann.

Eröffnet hatte den Abend Flöten- und Klavierspiel von Ute Leins und Rudolf Hendel; danach hieß Pastor Martin Metzger, an diesem Abend Haus- respektive "Zeltherr", die Gäste willkommen. Sein Gedanke zum Stichwort "Achterbahn": Zu Beginn müsse man immer anstehen. "Und dann ist die Sache auf einmal vorbei, und es bleibt nur eine von zwei möglichen Reaktionen: ›Nie wieder‹ – oder ›Gleich nochmal!‹."

Das Video, entstanden in einem Videoworkshops der Jugendgottesdienstgruppe, beleuchtete den deutschen Alltag: Stress bei der Arbeit, ein Fleck auf der Bluse, eine Verspätung – lauter kleiner Ärgernisse. Waren sie gemeint, als es geheißen hatte, heute Abend werde es um Krisen gehen? Mitnichten, erklärte Pastor Johannes Schäfer, der Hauptredner: Natürlich seien diese Dinge anstrengend und manchmal zermürbend – aber wenn er Krise sage, dann meine er etwas anderes: die großen, einschneidenden Ereignisse des menschlichen Daseins. "Ohne sie kann nichts Neues entstehen, ohne sie kommt man nicht weiter – im Grunde ist das ganze Leben eine Reihe von Krisen. Mit Unterbrechungen, die wir irrtümlicherweise für den Normalfall halten." Und weiter: "Viele Menschen auf dieser Welt wären froh, sie hätten unsere Probleme."

Und wie geht man mit Krisen um? "Menschen, an denen Gott Freude hat, die harren willig in der Glut aus", zitierte Schäfer aus dem Buch Jesus Sirach. Man müsse sich in der Krise klar machen, dass Gott einen trage – und die Last des Lebens: Am Ende stehe immer Jesus und fange einen auf. Ein Beispiel: Dem Musiker Carlos Santana, so Schäfer, habe in einer individuellen Lebenskrise ein spirituelles Erlebnis geholfen: Als er ein Bild von Jesus betrachtete und um Unterstützung bat, hörte er eine Stimme: "Ich bin neben dir, ist dir das nicht genug?" Nicht, dass Gott einem die Achterbahnfahrt erspare – aber er sitze mit im Wagen, und Jesus sei der Sicherheitsbügel.

Aber was rät Schäfer konkret? Disziplin und die Bereitschaft, von anderen – etwa von Seelsorgern – Hilfe anzunehmen und sich nicht selbst unnachsichtig zu verurteilen. "Von Gottes Gnade leben wir, und wenn ich mir Gottes Vergebung gefallen lasse, darf ich auch mir selbst vergeben." Mit dem Lied "Jedes Ende ist ein Anfang", einem Gebet und "Gabriellas Lied" aus dem Film "Wie im Himmel" ging der offizielle Teil der Veranstaltung zu Ende.