"Den Vorhang aufzuheben und dahinter zu treten! Das ist alles! Und warum das Zaudern und Zagen? Weil man nicht weiß, wie es dahinten aussieht?" Goethes Werther wählt wegen unerfüllter Liebe den Freitod. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: "Werthers Leiden" im Thalia

Das Landestheater Dinkelsbühl präsentiert am Mittwoch, 17. Februar, im Tailfinger Thalia-Theater eine szenische Bearbeitung von Johann Wolfgang Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers".

Albstadt-Tailfingen. "Der größte Ego-Trip der Weltliteratur" – so haben böse Zungen Goethes 1774 geschriebenen Sturm-und-Drang-Bestseller genannt. Der junge Werther zieht, glücklich, seine ihm lästig gewordene Liebschaft in der Stadt zurücklassen zu dürfen, aufs Land, um Erbschaftsangelegenheiten für seine Mutter zu regeln, lernt dort Lotte kennen und verliebt sich sofort in sie. Zwar ist sie bereits verlobt, aber das hält Werther nicht davon ab, sich in einen "Amour fou" hineinzusteigern. Lotte fühlt sich ihrerseits zu ihm hingezogen, gibt ihrer Neigung jedoch aus Rücksicht auf ihrem Verlobten Albert nicht nach, worauf Werther das Weite sucht.

Seine Sehnsucht zu Lotte ist jedoch so groß, dass er die inzwischen Verheiratete erneut aufsucht und sich, als er zurückgewiesen wird, mit einer Pistole erschießt, die er von Albert ausgeliehen hat.

Goethe hat in seinem Briefroman die eigene unglückliche Liebe zu Charlotte Buff verarbeitet. Im Gegensatz zu seinem Romanhelden entschied er sich selbst für das Leben. Der Roman machte Goethe in ganz Europa berühmt. Eine Werther-Kleidermode entstand, es gab eine Selbstmordwelle depressiver und liebeskranker Bürgersöhne, und die christlichen Kirchen, die unliebsame Konkurrenz zur Bibel sahen, wollten das Buch verbieten lassen.

  Karten gibt es in der Tourist-Information im Rathaus Ebingen, Telefon 07431/ 1 60 12 04, und bei Easy Ticket.