Eine wichtige Säule der Stadt Albstadt soll sie werden, die Gesundheit: Dorothee Hummel-Wagner hat mit Unterstützung von Andreas Ilch das Konzept für die Veranstaltungsreihe "Impulse – Gesunde Stadt Albstadt" ausgetüftelt. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Masterplan: Neue Reihe "Impulse – Gesunde Stadt Albstadt" will viele Akteure einbinden und vernetzen

Gesundheit ist längst nicht mehr nur Privatsache: Sie ist Standortfaktor, Wirtschaftsfaktor, Wohlfühlfaktor. Dorothee Hummel-Wagner vom Pflegestützpunkt der Stadt Albstadt hat das erkannt und will mit Hilfe von Andreas Ilch eine neue Säule für Albstadt daraus machen.

Albstadt. "Erfolgsfaktor Gesundheit – Gesundheit als Schlüsselkompetenz für kommunale Entwicklung", so heißt der Auftaktvortrag für die neue Veranstaltungsreihe "Impulse – Gesunde Stadt Albstadt", die Dorothee Hummel-Wagner vom Pflegestützpunkt Albstadt und Andreas Ilch vom Amt für Familie, Bildung, Sport und Soziales ausgetüftelt haben. Peter Paulus, Professor für Psychologie an der Leuphana Universität Lüneburg und Geschäftsführer des dortigen Zentrums für Angewandte Gesundheitswissenschaften, referiert am Donnerstag, 17. November, ab 19 Uhr in der Technologiewerkstatt darüber.

Doch was sich anhört wie ein ganz normaler Vortrag, ist viel mehr: Der Startschuss für eine Reihe von Veranstaltungen, der sowohl zeitlich als auch in punkto Vielfalt und Variationen keine Grenzen gesetzt sind.

Ganz zentral für die Zufriedenheit der Bürger

"Gesundheit und Wohlbefinden sind ganz zentral für die Zufriedenheit der Bürger und ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor", sagt Dorothee Hummel-Wagner. Im Klartext: Wer sich in Zeiten des Fachkräftemangels für eine Arbeitsstelle entscheidet, achtet auch darauf, was ihm ein Umfeld an Lebensqualität bietet – und die Gesundheit gehört wesentlich dazu.

Mit dem Masterplan Gesundheit, im März vom Gemeinderat verabschiedet, und der Gesundheitsmesse "gesinA", die seit sieben Jahren ihren festen Platz im Albstädter Kalender hat, sind erste wichtige Schritte gemacht worden. Mit "Impulse" kommt nun ein weiterer hinzu, wobei neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen auch Workshops und andere Veranstaltungsformen ihren Platz finden sollen. "Das Ganze muss wachsen", darüber sind sich Dorothee Hummel-Wagner und Andreas Ilch einig.

Ihr Ziel ist außerdem, nach und nach ein immer dichteres Netzwerk aller Beteiligten im Gesundheitswesen zu bekommen, so dass diese sich auch gegenseitig inspirieren und unterstützen können. Dabei seien Ärzte und Naturheilkundler ebenso gefragt wie etwa Firmen, die bereits betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt haben – in welcher Form auch immer.

Letzteres soll übrigens Thema der zweiten Veranstaltung im Haus der Firma "mey bodywear" sein: "Gesundheit als Standortfaktor – so stärken Sie Ihre Arbeitgeberattraktivität mit betrieblichem Gesundheitsmanagement" – ein Termin dafür – im nächsten Winter – steht allerdings noch nicht fest.

Um "gesunde Schüler und die Förderung der psychischen Gesundheit an Schulen" sowie um "Strategien am Beispiel MindMatters" geht es in der dritten Veranstaltung – der Termin ist ebenfalls noch offen.

Somit decken die ersten drei Vortrags- und Diskussionsthemen auch die ersten drei der sechs Themenblöcke der "Impuse"-Reihe ab: Den Gesundheitsstandort Albstadt wollen Hummel-Wagner und Ilch in den Fokus nehmen und prüfen, an welchen Stellen und wie sich dieser noch attraktiver gestalten lässt. Beim Thema "Betriebliches Gesundheitsmanagement" sind alle Firmen gefragt, die bereits auf diesem Spielfeld aktiv sind und ihre Erfahrungen weitergeben wollen, aber auch solche, die es einführen wollen.

"Bildung und Gesundheit" spricht sowohl die Schulen als auch andere Bildungseinrichtungen an – schließlich gehört zum gesunden Verhalten zuallererst das Wissen darüber, was gut für Körper, Geist und Seele ist. "Gesundheit im Alter" dürfte ein Themenblock sein, der in den kommenden Jahren angesichts der älter werdenden Gesellschaft rasant an Bedeutung gewinnt.

Ein ganz besonders wichtiger Punkt ist "Sport und Gesundheit", weiß doch jedes Kind, das regelmäßige und ausreichende Bewegung zum gesunden Leben unabdingbar dazugehört – die vielen Sportvereine der Stadt hier mit ins Boot zu holen, dürfte Dorothee Hummel-Wagner als ehemaliger Sportvereins-Funktionärin nicht schwer fallen.

Wie sieht die Medizin im Jahr 2030 wohl aus?

Sechster Themenblock ist "Medizin 2030". Darin geht es um Möglichkeiten in der Zukunft – und die versprechen, vielfältig zu werden. Wer hätte schließlich vor 50 Jahren erwartet, dass heute ganz selbstverständlich mit Lasern operiert wird, dass einst schwere Eingriffe heute minimal-invasiv getätigt werden und dass die Medizin heute Krankheiten heilen kann, die früher als unheilbar galten?

"Wir wollen mit der Reihe Anstöße geben und hiesige Akteure mit einbeziehen", betont Dorothee Hummel-Wagner, die sich auf Anregungen – egal ob von Fachleuten oder Laien – freut. Nicht zuletzt sollen die Ergebnisse der Reihe auch den Mitarbeitern im Rathaus helfen, bei künftigen Planungen die Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen. "Gesundheit soll irgendwann den selben Stellenwert in der Stadt haben wie der Tourismus", betont Ilch.

Um die Reihe anzukündigen, bringt die Stadt im Oktober ein umfangreiches Heft heraus, in dem sie umfassend über alle Aspekte informiert.