Die Zahl der Mitarbeiter ist inzwischen auf 31 angewachsen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hospizgruppe: Geschäftsstelle ist Anlaufstelle für Mitarbeiter und "Kunden" zugleich

Was die ökumenische ambulante Hospizarbeit und ihr Förderverein in Albstadt seit mehr als zwölf Jahren leisten, wird nun mit besseren Arbeitsbedingungen gewürdigt: Seit Montag ist die Geschäftsstelle im Gemeindehaus Spitalhof offen.

Albstadt-Ebingen. "Die Kirchengemeinde hat sich unser Anliegen nach eigenen Räumen zu Herzen genommen und jetzt alle Voraussetzungen geschaffen", freute sich Schwester Regina Birk am Montag bei der Eröffnung der Geschäftsstelle im zweiten Stock des Gemeindehauses Spitalhof, die – dank Aufzug – auch barrierefrei erreichbar ist. "Das neue Büro soll Anlaufstelle für alle Mitarbeiter und die Bevölkerung sein. In geschützten Räumen können vertrauliche Gespräche, Beratung und Information stattfinden."

Regina Birk ist dort nun auf einer 75-Prozent-Stelle als hauptamtliche Koordinatorin der 31 ehrenamtlichen Mitarbeiter beschäftigt und vorwiegend vormittags, stets nach telefonischer Absprache, anzutreffen. Ende 2015, als der Förderverein ökumenische ambulante Hospizarbeit Albstadt sein zehnjähriges Bestehen feierte, habe der Gesetzgeber festgelegt, dass jeder Mensch am Lebensende Anspruch auf palliative und hospizliche Begleitung habe und eigene Räume vorgehalten werden sollten. Krankenkassen leisteten ihren finanziellen Beitrag dazu.

Das Büro mit Gesprächstisch und einem zweiten Raum, in dem auch eine kleine Bibliothek eingerichtet werden soll, biete nun gute Voraussetzungen, freute sich Regina Birk und dankte allen Unterstützern.

Katrin Hödl, die Kirchenpflegerin der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ebingen, sieht darin auch eine Anerkennung für die wichtige Arbeit des Hospizteams und freute sich, dass es mit Regina Birk eine gut vernetzte und erfahrene Koordinatorin habe. Ihr Einsatzgebiet ist die Stadt Albstadt sowie die Gemeinden Winterlingen, Bitz und Straßberg mit allen Teilorten.

Oberbürgermeister Klaus Konzelmann war "gerne gekommen, weil ich von der Sinnhaftigkeit Ihrer Arbeit überzeugt bin" und weil die neue Geschäftsstelle eine wichtige Lücke im Angebot und das Hospiz-Team eine wichtige Lücke in der Versorgung schließe. "Schwerkranke Sterbende und ihre Angehörigen zu begleiten, gehört zu den schwersten Aufgaben", so Konzelmann. "Der Dienst am Nächsten heißt für Sie auch, Ihre Persönlichkeit zu investieren." Konzelmann dankte dem Team und dem Förderverein um die Vorsitzende Gertrud Mews-Korell "für mehr als ein Jahrzehnt vorbildliches Schaffen und Wirken" – Worte, denen sich Pfarrer Walter Schwaiger von der evangelischen Kirchengemeinde nur anschließen konnte. "Es war gar nicht einfach, Räume zu finden", berichtete er. Das Gemeindehaus sei ohnehin schon gut frequentiert. Um so mehr freute er sich, dass dem Hospiz-Team nun helle, freundliche Räume zur Verfügung stehen, in die Katrin Hödls Geschenk – ein farbenfrohes Aquarell und ein Windlicht mit goldgelber Kerze – noch mehr Wärme hinein bringen sollen.   Die Geschäftsstelle der ökumenischen ambulanten Hospizgruppe Albstadt ist unter Telefon 07431/93 85 14 zu erreichen. Für akute Notfälle gibt es eine Rufbereitschaft unter der Nummer 0151/50 41 52 92.