Martin Meißner bleibt der letzte Vorsitzende der Gartenfreunde. Foto: Archiv

Zahl der Mitglieder des Onstmettinger Vereins hat sich halbiert. Schlussstrich nach 61 Jahren.

Albstadt-Onstmettingen - Die Gartenfreunde Onstmettingen haben sich aufgelöst. Schriftführer Herbert Komar bedauert dies und nennt "Ermüdungserscheinungen" als Grund für die Auflösung.

"Ermüdungserscheinungen" haben die verbleibenden Aktiven der Gartenfreunde Onstmettingen laut Schriftführer Herbert Komar gezwungen, den Verein aufzulösen. "Wir hatten in den vergangenen Jahren einen rasanten Mitgliederschwund zu verzeichnen", so Komar.

Denn von den einstmals 140 Mitgliedern seien zum Schluss nur noch 71 übrig gewesen, erklärte Vorsitzender Martin Meißner. Auch die aktive Beteiligung – etwa bei Ausflügen – sei zunehmend eingeschlafen. Allein ein harter Kern von einem Dutzend Aktiven habe zuletzt noch an der Vereinsidee festgehalten. Meißner, der die Geschicke des Vereins 33 Jahre lang gelenkt hatte, hat zudem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: "Es ist schade, dass jetzt Schluss sein muss, aber irgendwann geht es eben nicht mehr." Er habe das Gefühl, so Meißner, die jungen Leute interessierten sich überhaupt nicht mehr für das Thema Garten. Daher sehe er keine Zukunft für seinen Verein.

Zu wenig Resonanz auf den geplanten Ausflug

Zur letzten Sitzung im Hasenheim Onstmettingen durfte Meißner drei Gäste begrüßen: Die Gemeinderäte Ingrid Haasis und Jürgen Kurz sowie Ortsvorsteher Siegfried Schott. Nach der Totenehrung verlas Schriftführer Herbert Komar seinen Jahresbericht. Den im vergangenen Jahr geplanten Ausflug zu einer Ölmühle im Simonswälder Tal habe man wegen zu geringer Resonanz abblasen müssen.

Wenigstens für die Finanzen des Vereins hatte Kassierer Franz Komar eine positive Bilanz vorzuweisen. Die Kassenprüfung hatten Renate Kurz und Werner Wagner übernommen. Aus familiären Gründen war es beiden jedoch nicht möglich, persönlich an der Sitzung teilzunehmen. So bestätigte Martin Meißner im Auftrag der Kassenprüfer Franz Komar eine einwandfreie Kassenführung.

Die Entlastung wurde von Ortsvorsteher Siegfried Schott eingebracht und einstimmig angenommen. Alle Berichte sind für Mitglieder bei Schriftführer Franz Komar einsehbar.

Zwei Mitglieder wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaf im Verein geehrt: Renate Kohnle und Nikolaus Schmidt.

Für die Neuwahlen, die laut Satzung alle drei Jahre stattfinden müssen, standen Martin Meißner und der gesamte Ausschuss nicht mehr zur Verfügung. Dies hatten sie bereits im Herbst bekannt gemacht. Herbert Komar hatte am 1. Januar die Auflösung des Vereins beantragt, sollten kein Vorstand und Ausschuss gewählt werden können. Von den Anwesenden 18 Mitgliedern stellte sich niemand zur Wahl. Der von Jürgen Kurz gemachte Vorschlag, den Verein mit dem Obst- und Gartenbauverein zusammenzuführen, wurde in der Diskussion abgelehnt.

Das Vereinsvermögen geht nach Tübingen

Folglich beschlossen die Mitglieder die Auflösung des Vereins mit 16 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung. Zu Liquidatoren wurden Martin Meißner und Franz Komar bestimmt. Sie werden die finanzielle und rechtliche Auflösung des Vereins abwickeln. Laut Satzung der Gartenfreunde soll das verbleibende Vermögen einer gemeinnützigen Institution zufließen. Die Hauptversammlung beschloss einstimmig, dass das Geld dem Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen zufließen soll.

Martin Meißner bedankte sich zum Abschluss beim Ausschuss mit einem Präsent für die jahrelange, gute Zusammenarbeit, ebenso bei Siegfried Schott. Der jährliche Mitgliedsbeitrag von 20 Euro wird für das Jahr 2017 nicht mehr erhoben.