Spendenübergaben (von links): Norbert Wagner, Silke Lorenz, Holger Klein, Cornelia Bierlmeier, Markus Reichenberger, Nina Gerth, Barbara Koch, Robert Kling, Steffen Daikeler, Christine Kaiser, Frank Durst, Stephan Salscheider und Benjamin Wurm. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Spendenlauf: Rotary Club und Albstädter Schüler schreiben eine Erfolgsgeschichte fort

Von Karina Eyrich

Schon wieder ein Rekord: 463 Schüler – so viele wie noch nie – haben am sechsten Charity-Lauf des Rotary Clubs Ebingen im Rahmen des Volksbank Albstadt City-Laufs teilgenommen und 18 414 Euro für Kinder in Not gesammelt.

Albstadt. Wie viel Gutes die Kinder der Albstädter Schulen durch ihren großen Einsatz beim Spendenlauf des Rotary Clubs Ebingen bewirkt haben, zeigen die Zahlen, die Cornelia Bierlmeier vom Verein "Kinder brauchen Frieden" und Silke Lorenz von der Bulgarienhilfe Albstadt gestern bei der Spendenübergabe in der Volksbank Albstadt genannt haben: Vier Monate lang kann "Kinder brauchen Frieden" sein Ernährungs- und Bildungsprojekt in Goma im Kongo damit aufrecht erhalten, zwei Jahre lang die Bulgarienhilfe ihre Schulen und Kinderheime in einer der ärmsten Gegenden Europas unterstützen, wo die Kinder "oft die einzige Mahlzeit am Tag bekommen", wie Silke Lorenz sagt. "Die meisten sind Roma-Kinder", sie seien dort besonders vernachlässigt, und mit dem Geld werde auch die eine oder andere Operation in Deutschland finanziert, die vor Ort nicht möglich sei.

"Ich habe noch nie so viele Kinder an Hunger sterben sehen und so viel Gewalt erlebt", berichtet Cornelia Bierlmeier über die Situation in Goma – eine Gegend mit vielen Bodenschätzen und daher an sich reich. "Aber für die Bevölkerung ist genau das ein Fluch", betont sie mit Blick auf die Kriege um eben jene Erze. Beide sind deshalb besonders dankbar für den Einsatz von 463 Schülern, die beim Volksbank Albstadt City-Lauf den Spendenlauf bestritten und gemeinsam nicht weniger als 5746 Runden geschafft haben, wobei viele sich "zum Teil bis zur Erschöpfung" verausgabt hätte, so Cornelia Bierlmeier. "Es ist wirklich toll, was da abgeht."

Das finden auch Präsident Holger Klein und Norbert Wagner vom Rotary Club, der sich um die Organisation des Spendenlaufs kümmert, zusammen mit Stephan Salscheider von "Skyder Sportpromotion", Frank Durst und Markus Reichenberger von der Volksbank Albstadt. Manche Kinder suchten sich nicht nur Sponsoren in der Familie, sondern "gehen sogar in Geschäfte und erklären das Projekt".

Weit über 100 000 Euro für Kinderhilfsprojekte

Der Charity-Lauf, der zum sechsten Mal stattgefunden hatte, sei "eine Erfolgsgeschichte", so Klein, "inzwischen sind weit über 100 000 Euro zusammengekommen und alle in Kinderhilfsprojekte investiert worden". Mehr noch: "Der Charity-Lauf hat sich inzwischen zum wichtigsten Part des Tages entwickelt", sagt Stephan Salscheider, dem es "immer am meisten Spaß macht, ihn zu moderieren". Er sei "der Schlüssel zum Erfolg des City-Laufs".

Zudem setzt sich der Effekt noch fort, wie Christine Kaiser von der Grundschule Malesfelsen weiß: "Kinder, die nicht teilnehmen konnten, wollten trotzdem helfen – das hat bei uns so viel ausgelöst!"

Ihre Schule hat zum ersten Mal mitgemacht und gleich die höchste Beteiligungsquote von 32,4 Prozent erreicht. Dafür überreichte der Rotary-Club ihr und ihrem Kollegen Steffen Daikeler einen Scheck über 410 Euro. Nur knapp darunter, nämlich bei 30,8 Prozent, liegt die Quote der Ignaz-Demeter-Schule Lautlingen – stets vorne dabei beim Spendenlauf –, deren Rektorin Barbara Koch 527 Euro an die Schüler übergeben darf: in absoluten Zahlen hatte sie noch mehr auf die Strecke gebracht.

Diesbezüglich unschlagbar war einmal mehr die Kirchgrabenschule, wenn dort auch, wegen der hohen Schülerzahl, die Quote bei 28,4 Prozent liegt. Nina Gerth durfte dafür 554 Euro entgegen nehmen. "Kinder brauchen Frieden" und die Bulgarienhilfe dürfen sich über jeweils 11 000 Euro freuen – der Rotary Club hat die Summe aufgestockt.