Szenarien wie diese boten sich in den vergangenen Wochen selten im Tailfinger Naturbad. Jetzt hat es vorzeitig zugemacht. Archiv-Foto: Dahlhoff Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Naturbad in Tailfingen ist bereits geschlossen / Zu wenig Besucher und kaltes Wasser

enVon Martin Kistner

Albstadt-Tailfingen. Albstadts Wasserfreunde haben eine Durststrecke vor sich: Anders als geplant schließen die Albstadtwerke das Tailfinger Naturbad nicht erst zum Monatsende, sondern bereits jetzt – seit Dienstag ist es zu. Der Grund: zu wenig Besucher. Das schlechte Wetter der vergangenen Wochen hat sich sowohl aufs Publikumsinteresse als auch auf die Wassertemperatur niedergeschlagen. Die ist nach vielen kühlen Tagen im Keller, und als Folge davon auch die Zahl der Gäste. Laut Thomas Linnemann, dem Geschäftsführer der Albstadtwerke, kamen in den vergangenen Tagen oft kaum mehr als ein Dutzend Unverdrossener. Als es am Montagmorgen nur noch fünf Frühschwimmer waren und das Becken den ganzen Tag leer blieb, nachdem sie fort waren, zog die Geschäftsführung die Reißleine: Für fünf Schwimmer Personal vorzuhalten lohnte sich aus ihrer Sicht nicht mehr.

Hinzu kamen Probleme mit der Wasserqualität. Zwar waren die Werte immer noch im grünen Bereich, aber zumindest in einem Falle nur gerade so – Linnemann vermutet, dass die starken Regenfälle in der ersten Augusthälfte den Anteil organischer Schwebstoffe in die Höhe getrieben hat. Das Wasser hätte so oder so noch einmal ausgetauscht werden müssen; das kühle Wetter und die Prognosen, die wenig Änderung verheißen, haben Linnemann die Entscheidung erleichtert, nach der aktuellen Instandsetzung nicht mehr zu öffnen, sondern sie in einem Aufwasch mit den turnusgemäßen Instandhaltungsarbeiten, die nach der Saison anstehen, zusammenzulegen. Dadurch, so der Geschäftsführer, minimiere sich der Aufwand: "Alles andere wäre betriebswirtschaftlich unvertretbar gewesen."

Dass die Unentwegten unter Albstadts Schwimmern und vor allem die Besitzer von Sommerdauerkarten fürs Naturbad davon wenig begeistert sein werden, ist Linnemann bewusst. Ersteren kann er nur raten, ins badkap zu gehen, bis die Mitte September die Hallenbäder wieder öffnen. Für letztere hat er ein Entschädigungsangebot in petto: Anderthalb Monate lang, bis Ende Oktober, können sie in allen Hallenbädern der Bäderbetriebsgesellschaft Albstadt kostenfrei schwimmen. Ob es draußen stürmt, regnet oder schneit, braucht sie dann nicht mehr zu kümmern.