Tanzte auf seine Weise in den Mai: Das Blechbläserensemble Albstadt spielte in der Ebinger Kapellkirche. Foto: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Marktmusik: Blechbläserensemble spielt

Von Sabine Miller

Albstadt-Ebingen. Alte und neue Blechbläsermusik hat das Blechbläserensemble Albstadt im Rahmen einer knapp halbstündigen Marktmusik in der Ebinger Kapellkirche zum Besten gegeben. Den Auftakt machte die neue Musik: "Eröffnung zum Fest" hieß – passend zum Beginn des Wonnemonats Mai – das Auftaktstück, das Reiner Nägele erst vor zwei Jahren für eines von Deutschlands profiliertesten Blechbläserensembles komponiert hat.

Ein durchaus angemessener Titel, denn ein kleines Fest für die Ohren waren die harmonischen Klänge, mit denen Hornist Daniel Speidel, die Posaunisten Josef Ungermann und Karl-Martin Haug und die Trompeter Axel Schairer, Markus Gloksin und Alexander Fischer das Ebinger Gotteshaus erfüllten, in der Tat. Das seit mehr als 23 Jahren bestehende Blechbläserensemble Albstadt erwies sich rasch als eingespielte Formation, der es gelang, über die reine Unterhaltung hinaus den Hörer mitzunehmen auf eine aufregende musikalische Reise.

Diese führte im zweiten Stück zurück in die Zeit des Barock mit seinem üppigen, glanzvoll-heiteren Klangkosmos. Francesco Magini ist ein eher unbekannter Komponist alter Musik – zu Unrecht, denn seine Sonaten strahlen vom ersten bis zum letzten Akkord Charme und heitere Lebensfreude aus. Was die sechs Bläser gleich in zwei Werken dieses Tonschöpfers gekonnt aufzeigten.

Auch Johann Pezel, der seinerzeit in Leipzig als Kunstgeiger wirkte, steht nicht auf der Liste der berühmten Komponisten der Barockzeit. Sein fünfsätziges Werk "Suite of Dances" zog die Marktmusikbesucher auf Anhieb in ihren Bann und erwies sich mit seiner tänzerischen Beschwingtheit als stimmungsaufhellendes Finale.