Pfarrerin Verena Engels (links), hier mit Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, nimmt Abschied von der Martinskirche. Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Verena Engels als Pfarrerin der Martinskirche feierlich und humorvoll verabschiedet

Mit einem Festgottesdienst ist Pfarrerin Verena Engels in der Martinskirche Ebingen verabschiedet worden. Für ihr zehnjähriges Wirken erfuhr sie Dank, Anerkennung und Wertschätzung.

Albstadt-Ebingen. "Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude" – passender hätte das Eingangslied im Gottesdienst nicht sein können. Denn Freude strahlte Pfarrerin Verena Engels immer aus, so kannte man sie in ihrer Kirchengemeinde, in der Stadt. Nach der Schriftlesung von Pfarrer Walter Schwaiger aus Jesaja 42 hielt Verena Engels ihren letzten Gottesdienst in der Martinskirche. "Aller guten Dinge sind drei", habe ihre Oma immer gesagt. Drei Dinge führte sie beispielhaft aus, welche ihr bei entsprechenden Anlässen wichtig wären. Etwa auf einer einsamen Insel. Oder was in ihrer zehnjährigen Zeit in Ebingen an Einsicht blieb, wie Subjektivität und Objektivität. Es gelte, Perfektionismus den Kampf anzusagen, eigene Ansprüche zu überprüfen. Dass es vielfach um Selbstrechtfertigung gehe, "das ist gar nicht christlich". Für ihren Abschied habe sie drei Wünsche frei. Dies sei, zu erkennen, wenn Fähigkeit abhanden komme möge; dass gesunder Trotz erhalten bleibe, um Schönfärberei Paroli zu bieten; und Humor, ein Medium des Heiligen Geistes. Denn Lachen und Lächeln, so die Pfarrerin, "ist Tor und Pforte durch die viel Gutes in die Menschen hineinhuschen kann".

Das Lied "Vertraut den neuen Wegen" war ebenso passend für die nächste Tätigkeit von Verena Engels in Bad Waldsee. Ein Stichwort auch für Oberbürgermeister Klaus Konzelmann; für ihn sei die Verabschiedung in einem Gottesdienst ein besonderer Anlass: "Wir leben in der Hoffnung, dass Sie unserer Stadt mit ihren vielen Wanderwegen nicht gänzlich den Rücken kehren und Ihren Wanderfreuden weiter nachkommen." Er attestierte der scheidenden Pfarrerin, den Menschen ans Herz gewachsen zu sein: "Von Ihrem Wirken ging viel Gutes aus."

Der Kirchengemeinderatsvorsitzende der Martinskirche, Klaus Backhaus, meinte: "Gott hat dich mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt." Jedes Mitglied hatte ein Gedicht parat mit passendem Präsent wie Wanderkarte, Glühbirne, Vesperdose oder Uhr. Aus Sicht von Pfarrer Andreas Gog von der katholischen Kirchengemeinde verdiene die Arbeit von Verena Engels Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Ihr Abschied berühre auch die Ökumene: "Sie waren ein Vorbild als Seelsorgerin und in der Seelsorge."

Voller Freude und aus vollem Herzen sangen die Kinder vom Kindergarten Ulrichstraße "Ich habe Augen, schaue in die Welt, bin dankbar für mein Augenlicht, für Gottes freundliches Angesicht" und, was viele Besucher zum Mitmachen animierte, "Von Anfang bis Ende hält Gott seine Hand über uns, immer und überall". Die beiden Leiterinnen dankten für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, ebenso ihre langjährigen Pfarrerinnen- und Pfarrer-Kollegen Ilze Druvina, Walter Schwaiger, Marlies Haist und Gisela Pullwitt. Die evangelische Allianz vertraten Renate Lang und Hartmut Burbach.

Ein Dankeschön überbrachten Engels auch die Pfadfinder, und das Waldheim-Team hatte sein traditionelles Lied "Waldheim ist cool" eigens für Verena Engels umgeschrieben in "Der Abschied ist schwer".