Zwei Varianten für die Neubebauung des "Ottmartal-Dreiecks" – welche am Ende verwiklicht wird, entscheiden jetzt wohl die Bauherren. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat segnet Planungsvarianten für Neugestaltung von Ottmartal und Schulhof ab

Von Martin Kistner

Albstadt-Ebingen. Dreimal hat Ende 2014 die Bürgerwerkstatt "Freiräume im Ottmartal" getagt – das Resultat ihrer Überlagen ist gestern dem Gemeinderat vorgestellt worden. Der gab grünes Licht für weitere Schritte.

Zwei Areale in der Ebinger Oststadt waren Gegenstand der Diskussionen in der Bürgerwerkstatt gewesen – zum einen das von der Friedrich-Haux-, der Hukelturen- und der Ottmartalstraße umschlossene "Dreieck", zum anderen der Schulhof der Oststadtschule.

Für das knapp einen Hektar große Dreieck, auf dem der Abrissbagger im Zuge der Quartiersanierung ganze Arbeit geleistet hatte, ist neue Wohnbebauung vorgesehen. An der südwestlichen Eck steht bereits ein neues dreigeschossiges Mehrfamilienhaus der aswohnbau. Die Stadt hatte den Teilnehmern der Bürgerwerkstatt Planungsvarianten fürs restliche Areal vorgelegt, an denen die Teilnehmer allerdings die Bebauungsdichte zu hoch fanden. Im Doppelsinne: Die auf der Ostseite der Ottmartalstraße wohnhaften Nachbarn forderten einen Verzicht auf dreigeschossige Bebauung auf der anderen Straßenseite, die ihnen allzu dominant erschien; ferner gab es Bedenken, der Parkraum könnte nicht ausreichen.

Die zwei Planungsvarianten, welche die Stadt gestern dem Gemeinderat vorlegte, tragen diesen Einwänden Rechnung: Die Bebauungsdichte ist geringer als in den ursprünglichen Entwürfen, und auf der Ostseite des Dreiecks ist lediglich eine zweigeschossige Bebauung zulässig. Variante eins sieht ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus in der Friedrich-Haux-Straße und ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus an der südöstlichen Ecke ds Dreiecks vor. Die Westseite der Ottmartalstraße bleibt unbebaut; hier sollen Parkplätze und ein Freiraum entstehen.

Variante zwei entspricht in einem Punkt – dem Mehrfamilienhaus an der Südostecke – Variante eins, weist aber anstelle des großen Mehrfamilienhauses auf der Westseite fünf gleichmäßig über den nördlichen Teil des Areals verteilte Einzelwohnhäuser auf. Die Anwohner können offenbar mit beiden Lösungen leben; eine interne Abstimmung endete remis. Jetzt sollen beide Varianten bei der Vermarktung des Geländes als Grundlage dienen.

Auch wenn beide Varianten eine mehr oder weniger wohnliche Freifläche aufweisen – der eigentliche "Freiraum", der als Quartierplatz fungieren soll, entsteht anderswo, nämlich oberhalb der Oststadtschule und südlich der Mündung der Friedrich-List- in die Friedrich-Haux-Straße: Der Hof der Oststadtschule wird umgebaut und erhält neue Spielbereiche, die wesentlich luxuriöser möbliert sind als der in die Jahre gekommene Vorgänger. Vorgesehen sind eine zentrale Aktionsfläche mit aufgemalten Hüpfspielen, ein Kletterparcours, eine wassergebundene plane Fläche, die als Boule- und Kegelbahn dienen soll, und eine Hangrutsche am derzeitigen Standort der "Schule im Freien" – die muss sich mit wesentlich weniger Platz als bisher begnügen.

Hinzu kommen Sitzbänke: Der neue "Freiraum" ist nicht als Reservat für Schüler gedacht, sondern im Gegenteil als Treffpunkt für alle Generationen, weshalb auch zwei barrierefreie Zugänge von Westen und Süden vorgesehen sind – sowohl Rollatorern als auch Kinderwagen sollen freie Fahrt haben. Der Streetballkorb zieht um, der Bolzplatz bleibt, abgesehen von der Erhöhung des Ballfangzauns, wie er ist, der untere Teil des Schulhofs ebenfalls – nur die Tischtennisplatte wird gedreht. Die Baukosten werden mit 175 000 Euro – ohne Ballfangzaun – veranschlagt; die Arbeiten sollen im Frühsommer beginnen und bis Ende der Sommerferien abgeschlossen sein.

Den Gemeinderäten gefiel diese Planung – und die Bürgerbeteiligung ebenso. Marianne Roth (SPD), die selbst mitgemacht hat, und Markus Schaudt (Freie Wähler) verwiesen auf die Notwendigkeit einer ausreichende Wegbeleuchtung. Jürgen Kurz (CDU) hofft, dass jetzt auch die Baugrundvermarktung im Ottmartal funktioniert.