Der Modellvrsuch mit außerörtlichen Schutzstreifen ist noch nicht beendet – ihn will die Stadt noch abwarten. Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder-Bote

Udo Hollauer stellt im Gemeinderat ein Konzept zur schrittweisen Umsetzung vor

Von Karina Eyrich

Albstadt. "Netzbausteine" lautet das Stichwort, das definiert, wie die Stadt Albstadt zum Ziel kommen will in Sachen Radverkehrskonzept. Dem Weg dorthin hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung grundsätzlich zugestimmt.

Dem Trend zum Zweirad, auch im Alltag, will die Stadt Albstadt mit ihrem Radverkehrskonzept Rechnung tragen, das bis zum Jahr 2023 umgesetzt werden soll – in Schritten, den so genannten Netzbausteinen. Die Entwicklung geht Hand in Hand mit jener der kreisweit einheitlichen Fahrradroutenwegweisung – der Zollernalbkreis finanziert die Entwicklung eines Wegweisersystems und die Beschaffung der Schilder.

Vier der Albstädter Maßnahmen – das war eine der guten Nachrichten, die Baubürgermeister Udo Hollauer ins Gremium mitbrachte, werden im Rahmen eines Landesprogramms gefördert – die 59 000 Euro für die Baumaßnahme an der Osttangente in Ebingen sind sogar schon da. All ihre Maßnahmen, die alle Stadtteile umfassen, sind in drei Prioritätsstufen eingeteilt und werden demnach in den nächsten zwei Jahren, 2018 bis 2020 oder 2021 bis 2023 umgesetzt.

Die Kosten haben es zwar in sich mit 1,5 Millionen Euro für Investitionen und 150 000 Euro, die für Planung und Ähnliches gebraucht werden – jedoch verteilen sie sich auf die nächsten acht Jahre. Auf Vorschlag von SPD-Fraktionschef Elmar Maute und seinem CDU-Pendant Roland Tralmer änderte die Verwaltung ihren Beschlussvorschlag in diesem Punkt allerdings ab, so dass das Gremium den Haushaltsansätzen zu den Kosten für Planung und Bau sowie zur Öffentlichkeitsarbeit und Erhebungen "im Grundsatz" zustimmt. Sollte eine Maßnahme im Lauf dieser Zeit also als zu teuer erachtet werden, kann es sich der Gemeinderat immer noch überlegen.

Immerhin, so kommentierte Siegfried Schott, stellvertretender Fraktionschef der Freien Wähler, bestehe "großer Nachholbedarf" in Sachen Radverkehrsnetz. Dass die Möglichkeit besteht, immer wieder auf Veränderungen zu reagieren – zum Beispiel ist ein Modellversuch mit Schutzstreifen im außerörtlichen Bereich noch nicht abgeschlossen –, begrüßte Harald Lögler von den Grünen und regte an, Albstädter, die viel mit dem Fahrrad unterwegs seien, in die Planung einzubinden.

Folgende Netzbausteine sieht das Radverkehrskonzept bis 2023 vor:

u Ebingen Nord-Süd: Markierung eines Schutzstreifens in der Schmiechastraße und in der Langwatte, südliche Richtung, sowie Öffnung der Einbahnstraße in der Bahnhofstraße.

u Tailfingen Zentrum: Schutzstreifen in der Adler-, Ludwig- und Heutalstraße sowie Radverkehr in beide Richtungen in der Martin-Luther-Straße.

u Ebingen West-Ost: Radverkehrsanlage entgegen der Einbahnstraße in der Gartenstraße Ost und neue Radverkehrsführung in der Sonnen- und Lautlinger Straße.

u Talgang: Fahrradstraße in der Schmiechastraße, fahrradfreundliche Kreisverkehrsgestaltung, Radweg im Bullentäle, Anbindung an die Obere Bachstraße in der Erich-Kästner- und Thaliastraße sowie ein Radweg zwischen Tailfingen und Onstmettingen.

u Eyachtal: Bau eines Radwegs am Briel, neuer Belag für den Radweg nach Lautlingen, Maßnahmen an mehreren Straßenquerungen und Ausbau des Radwegs zwischen Margrethausen und badkap.

u Ebingen Südwest: Durchgängige Radverkehrsanlagen in der Lerchenstraße, Überleitungen zwischen Straße und Radweg in der Riedstraße und Unter dem Malesfelsen.

u Langenwand und Anbindung Pfeffingen: Anschluss der Radwegs in der Pfeffinger Straße, Querung bei der Tulpenstraße und dort verkehrssichere Radverkehrsführung sowie Querung bei der Vogelsang- in der Jahnstraße.

u Ebingen Skilift bis Meßstetten: Belag für den Radweg nach Meßstetten.

u Pfeffingen bis Burgfelden: Nach Abschluss des Modellversuchs "Schutzstreifen außerorts" wird die Kreisstraße 7142 neu bewertet.