Onstmettinger Schillerschüler mit Ortsvorsteher Siegfried Schott vor einer Pflanzgrube – die war zwar schon offen gewesen und musste nur noch zugeschüttet werden, aber auch das war Arbeit, die erledigt sein wollte. Das Drahtgeflecht um den Wurzelballen soll vor Mäusen schützen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Obstbaumpflanzaktion: Schillerschüler verjüngen die Streuobstwiese im Hessental

45 Onstmettinger Schillerschüler haben auf der Streuobstwiese des Nabu Albstadt im Hessental sieben junge Apfel- und zwei Zwetschgenbäume gepflanzt.

Albstadt-Onstmettingen. Warum sind Obstbäume so wichtig? Weil sie Früchte tragen? Gewiss, das ist ein guter Grund. Aber es gibt noch andere – "damit es Honig gibt", antwortete ein Schüler auf die von Nabu-Vorstandsmitglied Hans Raab gestellte Frage. Auch richtig – aber noch wichtiger als die Bienen der Imker sind den Nabu-Aktivisten die wild lebenden Insekten, die Wildbienen, Hummeln und wie sie alle heißen. Denn ihre Bestände sind durch den Rückgang der Blütenpflanzen in der Naturlandschaft akut gefährdet.

Vor der Wahl der Obstsorten, von denen Exemplare gepflanzt werden sollten, war Markus Zehnder, Obst- und Gartenbaufachberater des Landratsamts, konsultiert worden. Walnussbäume erfreuen sich wachsender Beliebtheit, doch Zehnder riet ab – die Walnuss habe es gern warm und trocken; der Boden im Hessental sei zu feucht. Bei den Apfelbäumen favorisierte er schon um der Vielfalt willen traditionsreiche alte Sorten.

Organisatorische Vorarbeit hatten Hans Raab und sein Nabu-Vorstandskollege Ma-thias Stauß geleistet – unter anderem war dafür gesorgt, dass die Schüler bereits ausgehobene Pflanzlöcher vorfanden. Die hatten zwar am Landschaftspflegetag gezeigt, dass sie zupacken können – aber ein kleines bisschen erleichtert waren sie doch, als sie feststellten, dass ihnen die schweißtreibendste Arbeit erspart bleiben würde.

Es gab auch so noch genug zu tun. Die Schüler erfuhren, dass die Wurzeln gut bewässert und durch ein ganz eng schließendes Wühlmausdrahtgeflecht vor hungrigen Nagern geschützt werden müssten. Anschließend machten sie sich, bewehrt mit Schaufeln, Schubkarren und Vorschlaghammer und assistiert und angeleitet von den Nabu-Experten und den Lehrern Julia Geißler, Walter Donderer und Roman Serepec, ans Werk. Besonderen Spaß bereitete ihnen das Wasserschöpfen mit dem Eimer, bei dem sich gleich die nächste Frage stellte: Woher kommt eigentlich das Quellwasser her? Keine Frage, beim Arbeiten auf der Wiese lernt man nicht weniger als im regulären Unterricht – und zudem, darin waren sich die Schüler einig, ist das Vergnügen wesentlich größer.

Ortsvorsteher Siegfried Schott, der ebenfalls vor Ort war, geizte am Ende nicht mit Lob, und Brezeln und frischen Streuobstapfelsaft gab es auch. Und dazu noch eine Einladung: Das nächste Event, Stockbrotbacken im Schnee, wirft bereits seine Schatten voraus.