Für begeisterungsfähige Oldie-Fans war die Musiknacht ein Fest. Fotos: Gurski Foto: Schwarzwälder-Bote

"Musiknacht": Große Jam-Session mit sieben Albstädter Bands im "Tropicana"

Von Linda Madlen Gurski

Eine "Jam-Session" mit gleich sieben Acts – das hat es in Albstadt noch nicht gegeben. Doch nach Stand der Dinge wird es bei einem Event nicht bleiben; so groß war der Erfolg der "Musiknacht" im Ebinger "Tropicana".

Albstadt-Ebingen. "Jammen" – was heißt das? Zwar gab es noch Bands, doch die bildeten keine diskreten Einheiten mehr: Wer mitmachen wollte und konnte, der war auf der Bühne willkommen; was zählte, war allein die Musik. Unterschiedliche Formationen teilten sich verschiedene Programmblöcke, doch immer wieder stießen Musiker aus anderen Bands hinzu, übernahmen da einen Part und spielten dort ein Solo. Sechs Albstädter Bands und ein Solokünstler – B&O, "Chocco Mocco", "No Change", "She’s the Boss", "The Louisiana Kids" und "Trio Infernale" sowie Jogi Wuudstock wechselten einander ab – und brauchten sich nicht über mangelndes Publikum beklagen: Die Mainhall im Tropi wurde im Laufe des Abends immer voller.

Den Anfang machte um 21 Uhr "She’s the Boss" – die Sänger Franziska Ege und Markus Haasis, die Gitarristen Joel Eichberger und Marvin Hackh, Bassist Rainer Konzelmann, Schlagzeuger Rolf Maute und Keyboarderin Irmgard Röcker intonierten unter anderem "Rolling in the Deep" und "Skyfall" von Adele. Danach hatte "Chocco Mocco" mit Leadsänger und Gitarrist Reiner Baumeister, den Gitarristen "Schorsch" Zeiler und Thomas Güttinger sowie Bassist Sascha Seebacher Schlagzeuger Fabian Flad seinen Auftritt – zu hören war unter anderem Lou Reeds Klassiker "Take a Walk on the Wild Side", zu sehen durchaus unterhaltsame Tanzeinlagen von Schorsch Zeiler.

"The Louisiana Kids" mit Peter Knöbel am Schlagzeug, Daniel Schäfer am Bass und Gitarrist Florian Conzelmann als Frontmann setzten ebenfalls auf Oldies, unter anderem den "Steppenwolf"-Hit "Born to be Wild", Wilson Picketts "Mustang Sally" und den Rock’n’Roll-Evergreen "Johnny B. Goode" – das Trio erhielt personelle Unterstützung von den anderen Bands. B&O, bestehend aus Otto Hoppe, Gesang und, Bass, Gerhard "Beefy" Wurst, Gitarre, Andy Shoy, Schlagzeug, und "Hansi" Juan García, Gitarre und Gesang, gaben große Rocknummern wie "The Night Owls" von der "Little River Band" und "Welcome to Heartlight" von Kenny Loggins zum Besten.

Der Alleinunterhalter war keiner: Jogi Wuudstock holte sich musikalische Unterstützung von "B&O", "The Louisiana Kids" und "Chocco Mocco" – genauso war es ja auch gedacht. Auf Folk-Rock und etwas ruhigere Lieder wie "Horse With No Name" von "America" und den "Wild Horses" der Rolling Stones folgte John Denvers "Take Me Home, Country Roads" – hier übernahm Juan García alias "Hansi" das Mikrofon und animierte das Publikum zum Mitsingen, -toben, -tanzen.

Das Prädikat "Absoluter Höhepunkt" verdiente sich an diesem Abend jedoch "No Change". Schon mit dem ersten Titel "You’re the One That I Want" von John Travolta und Olivia Newton-John brachte die junge Band den Saal in Wallung; es folgten Gloria Gaynors Disco-Hit "I Will Survive" und der Blues- Rock-Titel "Beast of Burden" von Bette Midler. Als die Sänger Nadine Schieber und Antonio Rizzo, die Gitarristen Michael Hess und Matthias Steinhart an der Gitarre, Keyboarder Norbert Englbrecht, Bassist Dominik Maichel und Drummer Paolo Cammarano den Rocksong "Rockin All Over the World" von Status Quo anstimmten, kannte die Begeisterung keine Grenzen.

Dem AC/DC-Hit "You Shook Me All Night Long" folgte eine kurze Pause und ein weiterer Set. Den Schlusspunkt setzte eine Session, in der die Bandstrukturen dann völlig aufgebrochen waren; gespielt wurden Klassiker: "Knocking on Heaven’s Door", "Sweet Home Chicago", "Mighty Quinn" und "What’s Up". Und für die Feierwütigen, die überhaupt nicht genug bekommen haben, stimmte "No Change" noch einige weitere Stücke an.