Federführend bei der Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzepts: Stadtplanungsamtschef Gerhard Penck, Baubürgermeister Udo Hollauer, Heidrun Fischer und Katharina Nickel vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung (IfSR) der Hochschule Nürtingen-Geislingen und Markus Koch von der Stadt Albstadt (von links). Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklungskonzept: Im März finden fünf "Bürgerwerkstätten" in fünf Albstädter Stadtteilen statt

Das Albstädter Stadtentwicklungskonzept geht in die zweite Runde. Zwischen dem 7. und dem 22. März veranstaltet die Stadt in wechselnden Ortsteilen fünf "Bürgerwerkstätten", in denen die Albstädter ihre Vision vom Albstadt des Jahres 2030 entwickeln dürfen.

Albstadt. Mit den anderthalb Jahrzehnte zurückliegenden "Brainstorm"-Sitzungen der Albstadtkonzeption 2010, bei denen die Fantasie ausdrücklich Narrenfreiheit hatte, hat die neuerliche Albstädter Selbstverständigung über das, was wünschenswert und zugleich möglich wäre, nicht viel zu tun. Diesmal bleibt man nüchtern – schon bei der Auftaktveranstaltung im November ging es nicht um den Bau von Luftschlössern, sondern um eine tragfähige Infrastruktur für eine Stadt abseits der Ballungsräume, deren Bevölkerung älter und heterogener wird. Grundversorgung in Sachen Bildung, Gesundheit, Konsum, Freizeit und Verkehr, die Gestaltung der Innenstädte, Wohnen – das waren die Themen, welche die Voten dominierten. Am 23. November in Zollernalbhalle und in den folgenden Wochen in den Briefen und Mails an die Stadtverwaltung.

In den Bildungswerkstätten der kommenden Wochen wird es erneut um diese Themen gehen: am Dienstag, 7. März, im Konferenzraum der Ebinger Festhalle, am Mittwoch, 8. März, in der Lautlinger Schloss-Scheuer, am Dienstag, 14. März, in der Onstmettinger Festhalle, am Donnerstag, 16. März, in der Turn- und Festhalle Margrethausen und am Mittwoch, 22. März, im Foyer der Zollern-albhalle – Beginn ist stets um 19 Uhr.

Vier "Thementische" dienen als Mobiliar

Vier "Thementische" sind als Mobiliar vorgesehen; an jedem wird ein anderer Themenkomplex besprochen: am ersten die Infrastruktur – Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Freizeitangebote, Gesundheitseinrichtungen, Spielplätze, Sozialstationen, Altenheime – , am zweiten die zentrale Stadt- und Einkaufslandschaft, am dritten Wohnen und am vierten das große Ganze, das Leitbild für 2030. Dort finden die Visionäre und Strategen ihr Betätigungsfeld: Die globale oder richtiger, gesamtstädtische Perspektive soll ebenso zu ihrem Recht kommen wie die Belange einzelner Ortschaften, deren Verfechter sich naturgemäß vor Ort besonders vernehmlich zu Wort melden werden – wobei in den Werkstätten in Lautlingen oder Margrethausen natürlich auch Truchtelfinger oder Ebinger Rederecht haben.

Jeder Tisch wird von zwei Vertretern der Stadt oder des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung der Hochschule Nürtingen-Geislingen, welches das Projekt Stadtentwicklungskonzept begleitet, moderiert. Wenn pro Veranstaltung um die 100 Bürger kämen, wären die Organisatoren mehr als zufrieden. Sie sind, wie Baubürgermeister Udo Hollauer versichert, auch auf kontroverse Diskussionen eingerichtet, etwa über Themen wie Talgangbahn, Lautlinger Ortsumgehung und Ebinger Krankenhaus. In einem Punkt, der alle betrifft, dürften sie allerdings schwerlich konzessionsbereit sein: Die zentrale These, welche sie den Besuchern der Bürgerwerkstätten präsentieren werden, lautet, dass nicht jeder alles haben kann: Zu den wichtigsten Fragen, die an den Thementischen zur Sprachen kommen sollen, gehört die nach infrastruktureller Arbeitsteilung. Wohin mit Schulen, Hallen, Heimen – und was gehört zum unverzichtbaren Grundbestand einer dörflichen Infrastruktur? Auf die Antworten darf man gespannt sein.